Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung
der Universität Hamburg

Elterliche Regeln für das Nichtrauchen Ihrer Kinder

2007 - 2008

Beschreibung / Description

Aus wissenschaftlichen Untersuchungen ist bekannt, dass die normative Ablehnung des Rauchens durch die Eltern einen wichtigen Einfluss auf das Nichtrauchen der eigenen Kinder hat. Das gilt selbst, wenn die Eltern rauchen. Vielen Eltern ist dieser Sachverhalt jedoch nicht bekannt. Insbesondere rauchende Eltern denken, dass sie unglaubwürdig sind, wenn sie versuchen, ihre Kinder vom Rauchen abzuhalten. Deshalb versuchen sie es gar nicht.

Basierend auf diesem Erkenntnisstand wurde in einem Modellprojekt eine Intervention erprobt, die sich gezielt an die Eltern richtet, sowohl an nichtrauchende als auch an rauchende Väter und Mütter. Diese besteht aus einer etwa 30minütigen Informationsveranstaltung, in denen Regeln einer „Anti-Raucher-Erziehung“ vermittelt werden (die Maßnahme findet im Rahmen eines Elternabends statt). Die Intervention wurde entwickelt von der Koordinationsstelle Schulische Suchtvorbeugung (KOSS, Kiel).
In einer randomisierten Kontrollgruppenstudie (2007/2008) wurden sowohl die Inanspruchnahme und Akzeptanz als auch die Konsumeffekte dieser neuen Intervention erfasst (Eltern N=2.500, Schüler N=2.800). In einer logistischen Regression konnte nachgewiesen werden, dass die Elternintervention einen positiven Einfluss auf das jugendliche Rauchverhalten hat. Ihre Effektstärke ist zwar im Vergleich zu anderen potentiellen Einflussfaktoren geringer, ein größerer präventiver Effekt kann aber bei einer Kurzintervention kaum erwartet werden. Von daher können die Evaluationsergebnisse als ein Erfolg der Intervention bewertet werden.

Kalke J., Buth S., Hiller P. & Raschke P. (2011). Elterliche Regeln für das Nichtrauchen ihrer Kinder. Ergebnisse einer randomisierten Interventionsstudie. Prävention. Zeitschrift für Gesundheitsförderung, 34. Jahrgang, Heft 3: 84-88.

Projektleitung / Project Coordinator

Beteiligte MitarbeiterInnen/ Involved Researchers

Förderung / Funding

Bundesministerium für Gesundheit (BMG)