Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung
der Universität Hamburg

LOGIN – Lebenssituation von erwachsenen Geflüchteten in Deutschland. Repräsentative Erhebung zur Verbreitung des Substanzkonsums in Einrichtungen der Flüchtlingshilfe

Dezember 2018 - Februar 2021

Beschreibung / Description

Bei dem Vorhaben handelt es sich um ein Folgeprojekt von zwei Studien, die vom ZIS zu minderjährigen und erwachsenen Geflüchteten durchgeführt wurden. Die Ergebnisse der Studien zeigen, dass die Verbreitung des Substanzkonsums unter erwachsenen Geflüchteten nach wie vor unbekannt ist. Zugleich stellen Geflüchtete eine vulnerable Gruppe für einen Substanzkonsum dar, die jedoch seltener als andere Gruppen von den Angeboten der Suchthilfe erreicht werden.

Ausgehend von diesen Problemlagen soll mit dem Projekt die Verbreitung des Substanzkonsums unter Geflüchteten sowie die Inanspruchnahme der Suchthilfe durch substanzkonsumierende Geflüchtete ermittelt werden. Zur Erreichung dieser Zielsetzungen soll eine repräsentative Erhebung unter Geflüchteten in den jeweils größten Gemeinschaftsunterkünften in den vier Bundesländern NRW, Bayern, Sachsen und Niedersachsen durchgeführt werden. Für eine repräsentative Stichprobe werden 1.617 erwachsene Geflüchtete strukturiert zu ihrem Substanzkonsum befragt, um insgesamt 1.537 Geflüchtete in die Analyse einzubeziehen und gewichtet nach Alter und Geschlecht auszuwerten.

Die Befragung erfolgt per Tablet in fünf Sprachen Englisch, Französisch, Arabisch, Farsi und Tigrinya, um die aktuell stärksten Flüchtlingsgruppen zu erreichen. Die Befragung ist so konzipiert, dass Geflüchtete das Tablet entweder selbstständig bedienen können oder bei Bedarf Unterstützung von Dolmetschern erhalten. Mit der Erhebung werden epidemiologische Erkenntnisse erwartet, die für ganz Deutschland gelten. Des Weiteren soll evaluiert werden, ob die vorhandenen Hilfebedarfe der männlichen und weiblichen Geflüchteten mit den Angeboten der Suchthilfe kompatibel sind und welche Barrieren im Zugang zur Suchthilfe bestehen. Dazu findet in jedem der vier Bundesländer eine Fokusgruppe mit den regionalen Flüchtlingsräten und den Leitungen der ausgewählten Flüchtlingsunterkünfte statt. Ausgehend von den Ergebnissen werden Empfehlungen erarbeitet, um den Zugang zur ambulanten Suchthilfe für geflüchtete Männer und Frauen zu erleichtern.

Projektleitung / Project Coordinator

Beteiligte MitarbeiterInnen/ Involved Researchers

Förderung / Funding

Bundesministerium für Gesundheit (BMG)