Forschungsprojekte
Forschungsprojekte können Sie hier anhand Thematik und Disziplin selektieren. Aktuell laufende Projekte sind schwarz hervorgehoben, abgeschlossenene Projekte erscheinen grau.
- The project aims to develop human resources and expert capacity in the field of addictology (trans-disciplinary addiction science) via university-level and lifelong education in Georgia, research and monitoring and qualification framework, which will substantially increase the potential of Georgia to pursue a modern, evidence-based drug policy and thus to tackle the acute problem of drug use and its societal consequences with contemporary knowledge. The project will pursues effective means for the rapid development of the human resources through developing specific education in addictology on the level of (i) BA program and courses, (ii) MA program, and (iii) lifelong learning modules in addictology for addictologists and other professionals in the field, together with building up a sustainable institutional environment for addictology field. The project will prioritize the dissemination of the knowledge and principles of addictology among key stakeholders in Georgia. The project aims to increase the potential of Georgia to pursue a modern, evidence-based drug policy and thus to tackle the acute problem of drug addiction and its negative consequences by means of developing and implementing MA and BA curricula and a lifelong learning framework in addictology (addiction science). The project substantially broadens the current medical scope of addiction treatment in Georgia with methodological and epistemological perspectives of related disciplines (psychology, social work, law et al.). The project will develop human resources, building on the existing higher education capacities in Georgia and on an innovative, EU-based trans-disciplinary approach.
The project will train teachers for the MA and BA program in addictology, BA level classes to other specialties, and lifelong learning courses for addictologists and other professionals that are servicing substance use agenda (psychologists, social workers, nurses, narcologists, lawyers). At the same time, it will provide a sustainable institutional environment by establishing: (i) a research and monitoring center on drug situation; (ii) a framework of practical training and for lifelong learning, and (iii) quality standards in addictology services.
The main tools of the project will be intense "training of Georgian trainers" in each of the areas of addictology, provided by EU experts based in Czech, Polish, and German universities. This will be done both on a continuous basis (one- or two week courses in Georgia for future trainers) and at Summer Schools in Addictology organized at the EU universities in 2014 and 2015.
The project will create a coherent environment for tackling substance use problems in Georgia via quality education programs, rigorous monitoring and research for evidence-based policy, and focus on quality standards in the newly established field of addictology, same as within the addictology services.
Additionally, the project focuses on building up research, monitoring and evidence base in the drug field according to EU standards. Along with implementing quality standards for addictology services that will be achieved through high level of institutional support the team efforts have gained so far, and upon the research evidence-base, same as upon practice exchange and networking, the project aims at establishing building up trans-disciplinary and inter-sectorial cooperation. It will help Georgia converge to the EU2020 strategy, with a great focus on establishing a quality professional field that will sustain its employment in future years, providing a basis for research into the field of substance use, and, overall, targeting the population of drug users that is at high risk of social exclusion. Partners: http://www.addige.eu/partners-en - Im Rahmen einer multizentrischen europäischen Studie wird der Anteil der Suchtpatienten mit einem zusätzlichen ADHS untersucht. Weiterhin werden neurobiologische Grundlagen und neue Behandlungsansätze erforscht.
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- Das Projekt soll laut ESF-Projektbeschreibung „in Kooperation mit der im Bezirk Hamburg-Mitte ansässigen suchtmittelübergreifenden Beratungsstelle SUBway e.V. (als) eine ganzheitlich integrierte Inklusionsmaßnahme aus Beratung und Begleitung, Wohnraumsicherung und Arbeits- und Qualifizierungsangeboten gefördert werden.“ Die benannten Projektziele sind „Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit, individuelle Stabilisierung und Befähigung an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilzunehmen und Vermittlung in Maßnahmen bzw. in Arbeit“. (Aufforderung ESF-Wettbewerb 2012)
Die Zielgruppe von 150 Opiatabhängigen wird konsekutiv mit einer externen Erhebung aus den bestehenden Klientinnen und Klienten von SUBway rekrutiert.
Untersucht werden- Erreichung sowie Beschreibung der Zielgruppe – hinsichtlich sozialer Lage, Problemlagen, Bedarfe hinsichtlich Teilhabe und Beschäftigung,
- Implementierung der Maßnahmen im Projekt,
- Inanspruchnahmen der Maßnahmen durch die Zielgruppe sowie deren Wirksamkeit.
- In Kooperation mit der psychiatrischen Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover (Prof. Dr. S. Bleich) und dem Zentral Institut für Seelische Gesundheit (Prof. Dr. F. Kiefer) hat diese Studie zum Ziel den Status der Implementierung von alkoholbezogenen Interventionen in der hausärztlichen Praxis zu beschreiben sowie Barrieren für die Implementierung zu analysieren und Konzepte für deren Überwindung aufzuzeigen.
- Die Studie sollte effektiv Schlüsselinformationen zu Konsumierendengruppen von Methamphetamin und Amphetamin in Deutschland liefern. Über Tablet-PC-gestützte Interviews in therapeutischen Einrichtungen, vielschichtige Befragungen über Internetforen und soziale Netzwerke sowie den Einbezug bundesweiter Kooperationspartner wurden insgesamt sieben Gruppen identifiziert. Die Bildung und Charakterisierung der Gruppen mittels vorrangig qualitativer Forschungsmethodik basiert unter anderem auf unterschiedlichen Konsummotiven, Konsumkontexten und soziodemografischen Besonderheiten. Die sieben Gruppen umfassen Konsumierende im Freizeitbereich („Ausgehen, Jugendkultur“), in der Schule bzw. der Ausbildung oder im Beruf Konsumierende, Menschen im Kontext der Elternschaft, Konsumierende mit psychischer Komorbidität und Traumaerfahrungen, spezielle Sex-zentrierte Szenen sowie Konsumierende mit exzessiven Konsummustern und wahllosem Mischkonsum. Hieraus ließen sich forschungsbasiert angemessene präventive Ansätze ableiten.
- Das Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS), Direktor Herr Prof. Dr. Jens Reimer hat eine Ausschreibung des United Nations Office On Drugs and Crime (UNODC) gewonnen. Das ZIS erstellt ein Studienprotokoll zur Untersuchung der Angemessenheit der gesundheitlichen Versorgung von drogenabhängigen Menschen in Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan und Aserbaidschan, begleitet die Datenerhebung und Berichterstellung für diese 6 Länder und erstellt federführend den Gesamtbericht für diese Region.
Diese Studie fügt sich hervorragend in das seit 2010 laufende EU- Projekt CADAP (www.cadap.eu) ein, in dem das ZIS die Komponente „TREAT“ übernommen hat, welche zum Ziel hat die Behandlung von drogenabhängigen Menschen in Zentralasien zu optimieren. Das Projekt wird von Herr Dipl.-Psych. Marcus Martens vom ZIS geleitet. - Unter welchen Umständen und nach welchen Kriterien eine Methadonbehandlung regulär beendet werden kann, darüber liegen nur wenig Erkenntnisse und Studien vor. Es besteht weitgehend Übereinstimmung darin, dass der Entschluss, die Substitutionsbehandlung zu beenden, nur auf der gemeinsamen Entscheidung von Arzt und Patient beruhen kann und beim Patienten seit geraumer Zeit keine Probleme mit Beikonsum bestehen sollten. Ferner sollten sich die soziale und gesundheitliche Situation des Patienten stabilisiert haben und zuvor vereinbarte Behandlungsziele erreicht worden sein. Ziel der vorliegenden Studie ist die systematische Beschreibung des „Ausstiegsprozesses“ aus der Substitutionsbehandlung. Von der Durchführung der Studie erhoffen wir uns, neue Erkenntnisse über den Verlauf des Behandlungsendes der Substitution zu erhalten.
Ziel des Projekts ist die Identifikation von Ursachen und Gründen der Langzeiteinnahme bzw. des Übergangs zu einem nicht-bestimmungsgemäßen Gebrauchs von Benzodiazepinen und Z-Substanzen sowie die Entwicklung und Evaluation von Schulungsmaterial und Entscheidungstafeln zur Verbesserung der Risikokommunikation durch Ärzte unter Berücksichtigung Partizipativer Entscheidungsfindung. Die Umsetzung erfolgt in zwei Teilprojekten.
Teilprojekt 1:
Gesetzlich versicherte Patienten und Patientinnen sowie privatversicherte bzw. Patienten und Patientinnen, die Benzodiazepine/Z-Drugs über Privatrezepte erhalten, werden schriftlich befragt. Qualitative Einzelinterviews und Fokusgruppeninterviews mit Ärzten, Apothekern Patienten, Angehörigen und Pflegekräften werden durchgeführt.
Teilprojekt 2:
Für die Schulung von Ärzten zur Risikokommunikation werden ein Gruppentrainingskonzept auf Basis eines bestehenden Manuals zur Partizipativen Entscheidungsfindung sowie eine Patienten-Information und Option Grids unter Einbeziehung der Ergebnisse der Fokusgruppen-Diskussion entwickelt. Gruppen-Schulungen von Ärzten werden durchgeführt und evaluiert.
- Im Rahmen des Forschungsprojektes soll die technisch und konzeptionell neu gestaltete Community zur Vernetzung von Methamphetamin-Betroffenen in einer virtuellen Selbsthilfeumgebung forschungsbasiert weiterentwickelt werden. Zentral ist die Fragestellung, wie ein soziales Netzwerk im Rahmen der online-basierten Suchtselbsthilfe ausgerichtet werden soll, dass es stetig aktuell bleibt in Bezug auf sich schnell weiterentwickelnde Nutzungsgewohnheiten, technische Anforderungen und benutzte Endgeräte? Wie lässt sich – mit Blick auf Planbarkeit und Skalierbarkeit – ein längerfristiger Weiterbetrieb von online-basierten Ressourcen gewährleisten? Auf Basis von Auswertungen zur Nutzungscharakteristik sowie von Interviews mit NutzerInnen und Akteuren des Hilfesystems soll ein Katalog von Kriterien und Empfehlungen erarbeitet werden.
- Gesundheitsbezogene Lebensqualität (LQ) ist ein wichtiger Parameter in der Bewertung medizinischer Interventionen, insbesondere bei chronischen Erkrankungen. Im Gegensatz zu vielen medizinischen Bereichen, in denen subjektive Gesundheitsvariablen (so genannte „Patient-Reported Outcomes (PROs)“), wie z.B. die Lebensqualität, als wertvolle Informationsquelle in Behandlung und Forschung verwendet werden, mangelt es in der suchtmedizinischen Versorgung und Forschung an entsprechenden Erkenntnissen. Für die Behandlung der Opiatabhängigkeit als chronisch rezidivierende Krankheit steht mit der Opioidsubstitution ein langfristiger medizinsicher und psychosozialer Therapieansatz zur Verfügung, bei dem insbesondere die Haltequote der Behandlung von Bedeutung ist und somit Veränderungen bei die Adhärenz beeinflußenden Faktoren und dem Wohlbefinden der Patienten berücksichtigt werden müssen. Das mehrdimensionale und dynamische Konzept der Lebensqualität ist ein geeignetes Maß, um den Behandlungsverlauf und das Erreichen von entsprechenden Teilzielen auf dem Weg der medizinischen, psychischen und sozialen Rehabilitation zu beurteilen. Bislang fehlen spezifische, validierte Instrumente, die es der medizinischen und psychosozialen Versorgung ermöglichen, die subjektive Lebensqualität bei Opioidsubstituierten zuverlässig zu erheben. Das Ziel der vorliegenden Studie ist es, ein krankheitsspezifisches Instrument zur Beurteilung der Lebensqualität bei Patientinnen und Patienten in Opioidsubstitution zu entwickeln. Das Projekt besteht aus fünf Modulen: (1) Literaturübersicht, (2) Fokusgruppen mit Patientinnen und Patienten, (3) Instrumentenentwicklung, (4) Pilotierung und (5) Validierung des Instruments. Nach dem Entwicklungs- und Validierungsprozess wird ein umfassendes, aber dennoch kurzes und handhabbares Instrument für den Einsatz in der Patientenversorgung zur Verfügung stehen, das es ermöglicht Veränderungen in der subjektiven Lebensqualität von Patientinnen und Patienten in Opioidsubstitution zu messen. Die Verwendung eines solchen Beurteilungsinstruments wird nicht nur die Verbesserung der Patientenversorgung in der klinischen Praxis fördern, sondern auch wichtige Erkenntnisse für Forschung und Gesundheitspolitik bereitstellen.
- The EU project BISTAIRS (Brief interventions in the treatment of alcohol use disorders in relevant settings) aims to intensify the implementation of brief interventions (BI) in a range of relevant settings by identifying, systematising and extending good practice of BI across the EU. The project partnership is consisting of 7 partners from 6 EU Member states, pursuing the common goal to increase the impact of evidence-based brief interventions on alcohol related disorders in Europe. Most experience in BI implementation has been gathered in primary health care (PHC) settings in high income countries, the project aims to foster BI implementation in further settings (workplace health services, emergency care and social services) and countries, to contribute to a widespread BI implementation in the EU. The BISTAIRS project is receiving funding from the European Union in the framework of the EU Health Programme. For more detailed information please visit the project website www.BISTAIRS.eu.
Project Outline
The Central Asia Drug Action Programme (CADAP) is financed by the European Union and is in line with the “European Union Drugs Strategy 2005-2012”. The overall objective of CADAP is to facilitate the gradual adoption of EU and international good practices on drug policies and to contribute to the reduction of drug-related problems in five Central Asian countries, namely Kazakhstan, Kyrgyzstan, Tajikistan, Turkmenistan and Uzbekistan. In its current fifth phase the Programme consists of four components with specific objectives: OCAN (Overall Coordination and Networking), DAMOS (Drug Epidemiology Data Base Collection and Development), TREAT (Treatment Methodologies) and MEDISSA (Media and Dissemination Strategies). The Centre for Interdisciplinary Addiction Research (ZIS) is responsible for the implementation of TREAT, the component which aims at promoting and supporting the introduction of modern drug addiction treatment methods within the public health system and the prison system in the respective countries. The following activities within the TREAT-Component are designed to achieve this specific objective:Raising of awareness and commitment for sustainability measures
The main aim of this activity is to gain institutional support to maintain and expand treatment for drug users in prison settings on a sustainable basis. Accordingly, the main target group of this activity are the responsible ministries (MoH, MoI, MoJ), other officials and decision-makers. Specific advocacy seminars for these different target groups will be developed and implemented.Consolidation of the achievements under CADAP 4 and further development of treatment in prisons
In each Central Asian country, one treatment (rehabilitation) centre in the pilot prisons (with the exception of Kyrgyzstan where such a centre has been established under CADAP 4) will be created. Training modules for training of prison and health services staff in areas of screening, assessment, and treatment planning, motivational counselling and cognitive behavioural therapy, opiate substitution treatment and measures for harm reduction will be suggested. In order to ensure the continuum of care to former prison inmates with drug dependence, links with community-based organisations and/or service centres will be identified and established (“Half-Way Houses”). Furthermore, a study tour to EU countries will be organized for selected prison staff.
Pilot modern treatment units in community settings
This activity includes actions related to the establishment of modern and evidence-based treatment units in community settings, such as the creation of one pilot drug treatment unit at a hospital or NGO-based Centre in each Central Asian country. Training modules for the training of health services staff in areas of screening, assessment, and treatment planning, motivational counselling and cognitive behavioural therapy, opioids agonist treatment, prevention of drug use, and measures for harm reduction will be developed. Linkages with international expert groups and EU based organisations will be fostered and a study tour for staff of pilot drug treatment units at Central Asian hospitals will be organised.
Programme evaluation
The main instrument of this activity will be the introduction of evaluation systems and methods through highly experienced EU-member state experts. In seminars and training sessions they will introduce these methods to their Central Asian colleagues and discuss and develop tailor made and efficient systems for the particular settings in the five beneficiary countries. In order to secure sustainability and foster ownership-based and inter-institutional learning, the training materials and reports will be made accessible to all relevant partners in the beneficiary countries and translated into the local languages.
- This project aims at enhancing meaningful civil society involvement (CSI) in the development and implementation of drug policies on national and European levels. The project contributes to the European Drug Strategy and Action Plans and the work of civil society in that regard. It will ameliorate processes and results of genuine and meaningful civil society involvement. It will increase the quality, social support and final impact of the strategy and action plans to develop health- and rights-based drug policies. With a structural and formalised CSI, national policies will be better equipped to contribute to a measurable reduction of drug-related health and social risks and harms. Structural and formalised CSI also contributes to a better dissemination of monitoring, research and evaluation results and a better understanding of all aspects of the drugs phenomenon and of the impact of interventions in order to provide sound and comprehensive evidence-base for policies. The project will include the following Work Packages:
- Project coordination (WP 0)
- Assessment of CSI within Europe (WP 1)
- Development of a roadmap for CSOs and policy makers with guidance for successful CSI (WP 2)
- Development and implementation of national action plans on a pilot scale in 6 European countries (WP 3)
- Organization of 6 national and a European CSI event (WP 4)
WP1: Assessment (ZIS)
In the first stage an assessment of current CSI will be made for the 28 European member states. This includes a stakeholder and situation analysis, desk research, identification of good practice examples, standardized written interviews and expert interviews.
WP2: Roadmap (ZIS)
With the input from WP1 a roadmap will be compiled, which provides guidance for the development and implementation of effective and sustainable civil society structures in the field of drug policy. Based on the first assessment, we will prepare a draft document with recommendations for national implementations. The final roadmap will be based on the full assessment and experience of the pilot countries.Project Partners
- De Regenboog Groep, Amsterdam (Project Coordination)
- Ana Liffey Foundation, Dublin
- APDES, Porto
- Initiative for Health, Sofia
- UTRIP, Ljubljana
- LILA, Milan
- Forum Drogue, Rome
- Drogenkonsumierende Flüchtlinge, die ab 2015 nach Deutschland immigriert sind, werden vom Suchthilfesystem insgesamt bisher selten erreicht, nehmen jedoch zunehmend niedrigschwellige Einrichtungen der Suchthilfe, wie z.B. Konsumräume, in Anspruch (Ameskamp, 2016). Die Studie soll Aufschluss geben u.a. über die Konsumbiografie, Konsummuster und Behandlungserfahrungen dieser Flüchtlinge sowie deren Bedarfe und die Barrieren einer Behandlungsaufnahme. Weiter sollen die Schwierigkeiten der Mitarbeitenden dieser Einrichtungen und deren Unterstützungsbedarfe ermittelt werden. Zur Zielerreichung werden deutschlandweit mit Mitarbeitenden niedrigschwelliger Einrichtungen leitfadengestützte Interviews geführt und in 4 ausgewählten niedrigschwelligen Einrichtungen mindestens 100 Flüchtlinge mit der Hilfe von Dolmetschern strukturiert befragt. An 4 Standorten werden abschließend Fokusgruppen mit Fachkräften aus den Einrichtungen durchgeführt, die in ihrer Arbeit bereits mit Flüchtlingen konfrontiert sind. Zu einen werden die Ergebnisse der Befragungen vorgestellt und diskutiert, zum anderen sollen konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung von Flüchtlingen, unter Berücksichtigung regionaler Unterschiede, erarbeitet werden.
- Das Ziel des Projekts besteht in einer Aufbreitung spezifischer Informationen für eine technische Unterstützung von Berichtspflichten der Commission zu Drogenpolitik und Schadensminderung.
Die zwei verpflichtenden Bereiche der Commission sind:- „Die Vorbereitung eines Berichts zur Situation hinsichtlich der Drogenbehandlung und dem Austausch von „good practice“, d.h. zur Qualität von Behandlungseinrichtungen in Europa, unter besonderer Berücksichtigung von (bestehenden Mechanismen) für die Entwicklung von Wissen zur Drogenbehandlung und dem Austausch von „best practice“;
- Die Vorbereitung von Empfehlungen für die Entwicklung von „Interventionen zur Prävention, Behandlung und Schadensminderung bei Inhaftierten, Diensten für die Integration nach der Haftentlassung, Methoden des Monitoring und der Analyse des Drogenkonsum von Inhaftierten“.
Die Bestandsaufnahme, die durch das Projekt in den genannten Bereichen erfolgt, soll zur Weiterentwicklung der EU Drogenstrategie hinsichtlich folgender Punkte beitragen:- „Verbesserung der Verbreitung zuverlässiger und hochwertiger Informationen zu ‚Guter Praxis”’, sowie
- Bestandsaufnahme von durch die Commission gesetzten Zielen zu den “Empfehlungen des Rats von 2003 zur Prävention und Reduktion von gesundheitlichen Folgeschäden in Verbindung mit Drogenabhängigkeit“, die durch die Europäische Kommission (DG SANCO) erfolgt und die schon die Empfehlungen der Mitgliedssaaten hinsichtlich der Gleichstellung von Leistungen in Haftanstalten umfasst.
Im Rahmen des Projektes wurden von dem Konsortium 7 Forschungsberichte zu den aufgeworfenen Fragen erstellt. Dies sind im Einzelnen:
- Wirksamkeit von Interventionen zur Behandlung der Drogenabhängigkeit in Europa
- Versorgungsangebote und Nutzung von Drogenbehandlung in den Europäischen Mitgliedsstaaten und Norwegen
- Situation und Modelle zur Verbreitung von Wissen und “good practice”
- Status-quo der Präventions-, Behandlungs- und Schadensminimierungsangebote für Menschen in Haft, Wiedereingliederungsmaßnahmen für aus der Haft Entlassene
- Bericht über die gegenwärtigen Ansätze der Beobachtung und Analyse des Drogengebrauchs unter Gefangenen
- Beitrag zur Risikofolgenabschätzung für einen Vorschlag der Ratsempfehlung zu Drogen und Gefängnisse.
- Bericht über Tabakrauchen im Gefängnis
Prof. Dr. J. Rehm, Scientific Project leader - part 1, drug treatment (Zürich)
Dr. C. Weilandt, Scientific Project leader - part II, prison (Bonn)
Prof Dr. C. Haasen, Coordination and Managing project Leader (Hamburg)
Prof. Dr. H. Stöver (Bremen)
Prof. Dr. Dr. A. Uchtenhagen (Zürich) - Die Standardtherapie für die Behandlung der Opiatabhängigkeit, die Opioidsubstitution, bietet aufgrund des engmaschigen Kontaktes zwischen Arzt und Patient exzellente Möglichkeiten zur Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Hepatitis-C-Virus (HCV) Infektion, von der diese Patientengruppe häufig betroffen ist. Ziel der Studie ist es, anhand einer repräsentativen Stichprobe von ambulanten Substitutionseinrichtungen mit ca. 2500 Patienten die aktuelle HCV-Prävalenz und Inzidenz in der Opioidsubstitution zu erfassen. Zudem sollen Einflussfaktoren für Therapieinitiierung und Serokonversion beschrieben werden. Es werden sowohl patientenbezogene Daten aus der Regelversorgung als auch aus Patientenfragebögen erfasst. Bisherige Veröffentlichungen:
- Strada L, Schmidt CS, Rosenkranz M, Verthein U, Scherbaum N, Reimer J, Schulte B (2019) Factors associated with health-related quality of life in a large national sample of patients receiving opioid substitution treatment in Germany: A cross-sectional study. Substance Abuse Treatment, Prevention, and Policy; 14:2
- Effekte von von Levomethadon (L-Polamidon) und razemischen d,1-Methadon bei substituierten PatientenZiel der Studie war die vergleichende Untersuchung zu Wirkungen und Nebenwirkungen von Levomethadon (L-Polamidon) und razemischen d,1-Methadon bei substituierten Patienten. In einem stratifiziert, randomisierten 2 x 2 crossover Studiendesign über einen Zeitraum von 8 Wochen wurde geprüft, ob eine Umstellung von L-Methadon zu racemischem D, L-Methadon mit mehr Entzugserscheinungen und Nebenwirkungen assoziiert ist, als eine umgekehrte Umstellung von D, L-Methadon zu L-Methadon. Projektbezogene Publikationen:
- Verthein U., Ullmann R., Lachmann A., Düring A., Koch B., Meyer-Thompson H.G., Schmidt R., Reimer J. & Haasen C. (2005) The effects of racemic d,l?methadone and l?methadone in substituted patients - a randomized controlled study. Drug and Alcohol Dependence 80: 267-271
- Verthein U, Reimer J, Ullmann R, Haasen C: Psychische Befindlichkeit in der Substitutionsbehandlung mit Levomethadon und d,l Methadon - eine doppel-blinde randomisierte Cross-over-Studie. Sucht, 2007; 53:32-41
- Aus wissenschaftlichen Untersuchungen ist bekannt, dass die normative Ablehnung des Rauchens durch die Eltern einen wichtigen Einfluss auf das Nichtrauchen der eigenen Kinder hat. Das gilt selbst, wenn die Eltern rauchen. Vielen Eltern ist dieser Sachverhalt jedoch nicht bekannt. Insbesondere rauchende Eltern denken, dass sie unglaubwürdig sind, wenn sie versuchen, ihre Kinder vom Rauchen abzuhalten. Deshalb versuchen sie es gar nicht.
Basierend auf diesem Erkenntnisstand wurde in einem Modellprojekt eine Intervention erprobt, die sich gezielt an die Eltern richtet, sowohl an nichtrauchende als auch an rauchende Väter und Mütter. Diese besteht aus einer etwa 30minütigen Informationsveranstaltung, in denen Regeln einer „Anti-Raucher-Erziehung“ vermittelt werden (die Maßnahme findet im Rahmen eines Elternabends statt). Die Intervention wurde entwickelt von der Koordinationsstelle Schulische Suchtvorbeugung (KOSS, Kiel).
In einer randomisierten Kontrollgruppenstudie (2007/2008) wurden sowohl die Inanspruchnahme und Akzeptanz als auch die Konsumeffekte dieser neuen Intervention erfasst (Eltern N=2.500, Schüler N=2.800). In einer logistischen Regression konnte nachgewiesen werden, dass die Elternintervention einen positiven Einfluss auf das jugendliche Rauchverhalten hat. Ihre Effektstärke ist zwar im Vergleich zu anderen potentiellen Einflussfaktoren geringer, ein größerer präventiver Effekt kann aber bei einer Kurzintervention kaum erwartet werden. Von daher können die Evaluationsergebnisse als ein Erfolg der Intervention bewertet werden. Kalke J., Buth S., Hiller P. & Raschke P. (2011). Elterliche Regeln für das Nichtrauchen ihrer Kinder. Ergebnisse einer randomisierten Interventionsstudie. Prävention. Zeitschrift für Gesundheitsförderung, 34. Jahrgang, Heft 3: 84-88. - Auf der Grundlage von Befunden zum Zusammenhang zwischen Emotionsregulations-Defiziten und Substanzmissbrauch werden traumatisierte Patienten mit substanzbezogener Störung mit traumatisierten gesunden Kontrollprobanden hinsichtlich ihrer Emotionsregulationsstrategien verglichen. Es wird erwartet, dass Patienten im Vergleich zu traumatisierten Gesunden Defizite in der Emotionsregulation wie Grübeln, Vermeidung oder Inflexibilität aufweisen und dass diese Defizite mit Suchtverlangen und Rückfällen assoziiert sind. Das Projekt ist Bestandteil des CANSAS-Netzwerkes und findet in Zusammenarbeit mit der Universität Heidelberg (Prof. Dr. Sven Barnow; PI) und der Katholischen Hochschule Köln statt (Prof. Dr. M. Klein).
- Ziel des Projekts ist es, mit Hilfe einer aktualisierten Datenbank des NARZ der Jahre 2005 bis 2011 neue, systematische Erkenntnisse über die Entwicklung von Verschreibungen von Medikamenten mit Abhängigkeitspotential über einen Zeitraum von fünf Jahren für die Region Norddeutschland zu gewinnen. Dabei sind drei Untersuchungsmodule vorgesehen:
1. Querschnittsanalysen: Es werden die Verschreibungen von Substanzen mit Abhängikeitspotential (v.a. Benzodiazepine, Schmerzmittel, Amphetamine) im Verlauf von fünf Jahren deskriptiv für alle Patienten aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen ausgewertet und durch differenzierte Auswertungen nach Alter und Geschlecht ergänzt.
2. Längsschnitt-Untersuchung A: Die Verschreibungen von Benzodiazepinen (inkl. Non-Benzodiazepinen) werden über einen 3-jährigen Zeitraum im Hinblick auf das (aus den Vorstudien etablierte) Risikoschema prospektiv analysiert. Hierbei werden auch die Ko-Verschreibungen von Substitutionsmitteln und Antidepressiva berücksichtigt.
3. Längsschnitt-Untersuchung B: Es wird eine Analyse der Verschreibungen von Substanzen mit Abhängikeitspotential im 5-Jahres-Verlauf bei älteren Patienten (>60Jahre) durchgeführt. - Seit Oktober 2012 wird ein EU Twinnung Projekt zwischen dem Bundesgesundheitsministerium für Gesundheit (BMG) und dem serbischen Innen- und Gesundheitsministerium realisiert, bei dem die „Implementierung einer Drogenstrategie“ im Mittelpunkt steht, die Europäischen Standards entspricht. Serbien, gelegen auf der sogenannten „Balkanroute“ des organisierten Drogenschmuggels, ist seit März 2012 EU Beitrittskandidat. Serbien kann zurückblicken auf eine eher fortschrittliche Gesundheits- und Drogenpolitik unter jugoslawischer Ägide. So wurde beispielweise in Jugoslawien die Methadonbehandlung von Heroinabhängigen Ende der 1970er Jahre eingeführt und 1980 waren schon mehr als 500 Personen in Belgrad mit Methadon substituiert. Der wirtschaftliche Boykott in den 80er und 90er Jahren, die Kriege und Bürgerkriege im gleichen Zeitraum, sowie die politische Vetternwirtschaft haben das Gesundheitssystem sicher stark in seinen Grundfesten erschüttertet. Es finden sich jedoch auch heute noch in Serbien alle Ansätze einer modernen, ausgewogenen Gesundheits- und Drogenpolitik, die diese Verwaltungspartnerschaft fördern. Das Twinning Projekt folgt dem sogenannten „balanced approach“ und hat zum einen die Reduzierung des Drogenangebots im Fokus und zum anderen die Verminderung der Drogennachfrage.
Diese Zielsetzungen werden in jeweils zwei Komponenten umgesetzt. Komponente 1 und 2 führt Trainingsmaßnahmen zur Stärkung der Kontrolle von zu beschlagnahmenden und beschlagnahmten Drogen durch, sowie von Ausgangstoffen zur Drogenherstellung und von legal verfügbaren Drogen. Außerdem haben diese Komponenten die Drogenvernichtung in ihrer Zielbeschreibung. In Serbien wurden im Zuge der Verwaltungspartnerschaft erstmal seit 2001 beschlagnahmte Drogen vernichtet.
Komponente 3 und 4 sind auf die Bestandsaufnahme und Umsetzung von Prävention gerichtete, die Einführung von europäischen Schlüsselindikatoren zur Drogenkontrolle, die Evaluation der bestehenden serbischen Drogenstrategie und ihres Aktionsplanes, des Entwurfs der neuen Strategie gemäß „acquis communautaire“ sowie der gesetzlichen Verankerung von Prävention, Behandlung und „harm reduction“ Das Projekt wird zu 100% aus EU Mitteln finanziert. Das BMG hat mit dem Projekt das Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg (ZIS) beauftragt, welches zusammen mit der tschechischen Regierungsstelle für Drogenkontrolle dieses Projekt implementiert. In Serbien, Belgrad ist Herr Marcus Martens (ZIS) als Deutscher Langzeitberater für die gesamte Dauer des Projektes tätig. Das Projekt endet voraussichtlich im Sommer 2014. - Gegenstand des Projektes ist die 3. Verordnung zur Änderung der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (BtMVVÄndV) vom 22. Mai 2017, mit der die Vorschriften zur Substitutionsbehandlung Opioidabhängiger geändert worden sind. Mit Erscheinen der überarbeiteten und teilweise neu gestalteten „Richtlinie der Bundesärztekammer zur Durchführung der substitutionsgestützten Behandlung Opioidabhängiger“ (Bundesärztekammer 2017) am 3. Oktober 2017 wurden diese Änderungen wirksam. Die Änderungen der BtMVV betreffen insbesondere eine erhöhte Rechtssicherheit für die behandelnden Ärztinnen und Ärzte, weiter gefasste, nicht allein auf Abstinenz ausgerichtete Zielsetzungen, Erleichterungen im Umgang mit Rezepten (inklusive Take-home-Verordnungen) und der Überlassung des Substitutionsmittels zum unmittelbaren Gebrauch, die Frage der Einbeziehung psychosozialer Betreuungsmaßnahmen sowie eine Reduktion der Dokumentationsanforderungen. Ziel des geplanten Vorhabens ist die Evaluation der Effekte der 3. BtMVVÄndV aus Versorger- und Patientensicht. Dazu werden sowohl zentral (länderübergreifend) als auch für einzelne Bundesländer (sowie KV- und Ärztekammerbezirke) die routinemäßig erfassten Informationen projektbegleitend erhoben und systematisch ausgewertet. Zudem werden die entscheidenden Akteure (Ärztinnen und Ärzte, Patientinnen und Patienten, Apothekerinnen und Apotheker) direkt einbezogen. Dies geschieht sowohl bundesweit als auch in definierten Modellregionen mittels vertiefender Befragungen und Interviews. Anhand des modular aufgebauten Evaluationskonzepts sollen quantitative und qualitative Erhebungsstrategien über einen Gesamtzeitraum von 3 Jahren (März 2019 bis Februar 2022) verfolgt werden.
- Über den Umfang und die genaueren Bedingungen von missbräuchlich verwendeten Substitutionsmitteln in Deutschland gibt es kaum gesicherte Erkenntnisse. Auch sind die Motive für den missbräuchlichen Konsum von Substitutionsmitteln und die damit einhergehenden gesundheitlichen und sozialen Konsequenzen bisher wenig untersucht. Mit Hilfe einer Analyse von polizeilichen, epidemiologischen und medizinischen Daten hat diese Studie zum Ziel, aktuelle Erkenntnisse bezüglich des Umfangs des illegalen Besitzes, des Handels und der Weitergabe sowie Erkenntnisse über Motive des missbräuchlichen Konsums von Substitutionsmitteln zu gewinnen.
- Die in der qualifizierten Entzugsbehandlung Alkoholabhängiger seit vielen Jahren praktizierte medikamentöse Strategie basiert vornehmlich auf einem Abdosierungsschema mit Clomethiazol. Seit einigen Jahren wird in vielen Behandlungszentren, so auch der Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen des Asklepios Klinikum Nord, alternativ das Medikament Oxazepam zur Behandlung der Entzugssymptomatik eingesetzt. Dabei werden in der klinischen Praxis der Entzugsbehandlung von den Ärzten überwiegend positive Wirkungen unter Oxazepam bei der Unterdrückung der Entzugssymptome beobachtet. Die vorliegende prospektive Verlaufsstudie hat zum Ziel, die im Klinikum Nord routinemäßig durchgeführte qualifizierte Entzugsbehandlung mittels eines naturalistischen Untersuchungsansatzes hinsichtlich ihrer Wirkungen zu evaluieren. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, ob sich Patienten, die mit Oxazepam behandelt werden, hinsichtlich der Entzugssymptomatik sowie ihrer subjektiven Befindlichkeit und psychischer Symptome von jenen unterscheiden, bei denen Clomethiazol zum Einsatz kommt. Es handelt sich um eine ergebnisoffene Beobachtungsstudie. Implizit liegt die Hypothese zugrunde, ob die Summe an Entzugssymptomen anhand der im Klinikum Nord verwendeten AWS-Skala unter Oxazepam nicht statistisch signifikant höher ist als unter Clomethiazol. Dies wird sowohl bei Patienten, die nach einem Abdosierungsschema über fünf Tage als auch jenen, die über zehn Tage medikamentös behandelt werden, untersucht.
- Es werden im Bereich der Eingliederungshilfe für Suchtkranke folgende längerfristige Trends (Zeitraum der letzten 5 Jahre) eine Zunahme der Neu- bzw. Weiterbewilligungen pro Jahr, ein durchschnittlicher Anstieg der Gesamtdauer bewilligter Maßnahmen sowie eine generelle Kostensteigerung bei der „Eingliederungshilfe für Suchtkranke“ festgestellt. Die jeweiligen Hintergründe dieser Entwicklungen sind unzureichend geklärt. Daher soll im Hinblick auf die zukünftige Steuerung dieses Leistungsbereichs die „Wirksamkeit der Eingliederungshilfe für seelisch behinderte suchtkranke Menschen“ durch eine Studie evaluiert werden, die Erkenntnisse zu folgenden Fragestellungen liefern soll
· Können die vereinbarten Ziele der Eingliederungshilfe für seelisch kranke (suchtkranke) behinderte Menschen mit den vorhandenen Angeboten und Leistungen erreicht werden?
· Welche maßnahmebezogenen Faktoren begünstigen eine effektive Zielerreichung?
· Welche Prädiktoren lassen sich für gelingende Hilfeprozesse auf Seiten der Klientinnen und Klienten identifizieren?
- Neue psychoaktive Substanzen (NPS) sind chemische Abwandlungen bekannter Betäubungsmittel und psychoaktiver Stoffe, die noch nicht im Betäubungsmittelgesetz (BtMG) erfasst werden. Sie können aus Sicht der Konsumierenden einen validen Ersatz für Betäubungsmittel darstellen. Um diese gesetzliche Lücke zu schließen, trat im November 2016 das Neue-Psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) in Kraft. Dieses beinhaltet zum Schutz der öffentlichen Gesundheit ein verwaltungsrechtliches Verbot des Umgangs mit NPS sowie eine Strafbewehrung des Handeltreibens, der Ein-, Aus- und Durchfuhr, des Inverkehrbringens, des Verabreichens und des Herstellens. Gleichzeitig soll eine Kriminalisierung von Konsumierenden vermieden werden. Die Wirksamkeit des NpSG gilt als erfüllt, wenn die angestrebten Ziele erreicht werden und es nicht zu Verlagerungen von problematischem Verhalten kommt. Ziel des Projekts ist es, auf der Grundlage von qualitativen und quantitativen Studienmodulen Erkenntnisse zur Wirkungsweise des Gesetzes zu gewinnen und Empfehlungen abzuleiten. Unter Federführung des IFT Institut für Therapieforschung in München sind Kooperationspartner aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen einbezogen.
- Bis zu 90% der intravenös Drogenabhängigen sind von einer chronischen Hepatitis C Virusinfektion betroffen. Vor diesem Hintergrund führt die niedrigschwellige Drogenhilfeeinrichtung Fixpunkt e.V. das Modellprojekt zur Hepatitis-C Frühintervention durch (www.fixpunkt.org). Ziel des Projektes ist es, frühzeitig durch gezielte und lebensweltangemessene Kurzinterventionen zu einer Reduktion der Infektion mit Hepatitis-C beizutragen und das infektionsprophylaktische Verhalten von Drogenkonsumierenden zu stärken. Die Interventionen richten sich an die Zielgruppe der HCV-negativen Drogenkonsumierenden. Die Interventionen zur Hepatitis-C Prävention werden vom Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Die wissenschaftliche Evaluation hat die primäre Aufgabe, die Umsetzbarkeit der Interventionen, die Erreichbarkeit der Zielgruppe und die Erreichung der Zielsetzungen zu untersuchen. Überdies soll die Perspektive und das Know-how der Forschung eingebracht werden, um gemeinsam mit den Fachkräften aus der Praxis Inhalte der Interventionen zu besprechen und Evaluationsinstrumente und Dokumentationsverfahren zu entwickeln. Die Evaluation hat am 1. November 2008 begonnen und wurde über die 3-jährige Laufzeit des Modellprojektes bis zum 30. Juni 2011 fortgesetzt. Endbericht liegt zum Download bereit.
- Es wird der internationale und nationale wissenschaftliche Erkenntnisstand zu den gesetzlich verankerten Maßnahmen des Spieler- und Jugendschutzes im Glücksspielstaatsvertrag in Form eines systematischen Reviews zusammengestellt. Ferner stehen Interventionen im Fokus, die zwar im (inter-)nationalen Kontext Wirksamkeitsnachweise erbracht haben, bislang jedoch noch nicht in die deutsche Gesetzgebung eingeflossen sind.
Aus dem internationalen wie nationalen Kontext finden ausschließlich quantitative Primärstudien Berücksichtigung, die folgende Merkmale aufweisen: mindestens Evidenzgrad III in Anlehnung an die Einteilung von Shekelle et al. (1999), d. h. die Evidenz basiert wenigstens auf nicht-experimentellen, deskriptiven Primärstudien, Verwendung standardisierter Messinstrumente und Veröffentlichung der Befunde in einer peer-reviewten Fachzeitschrift. Dabei werden empirische Befunde zur Wirksamkeit von verhaltens- bzw. verhältnispräventiven Maßnahmen berichtet. Als Outcome-Variablen gelten: Nutzungsraten (Reichweite), die Akzeptanz sowie Wissens-, Einstellungs- und Verhaltensänderungen. Weitere Einschlusskriterien umfassen das Publikationsjahr (Zeitraum der letzten 15 Jahre bis Ende 2016) und die Publikationssprache (englisch- oder deutschsprachig).
Aus dieser systematischen Übersichtsarbeit lassen sich zusammengenommen evidenzgestützte Handlungsempfehlungen für die gesetzliche Fortschreibung der Spieler- und Jugendschutzmaßnahmen ableiten und Handlungsbedarfe für die Politik und Praxis beschreiben. - Expertenbefragung zur Versorgung von substituierten Opiatabhängigen in der suchtmedizinischen PraxisIn Kooperation mit der Deutschen Leberstiftung (DLS) wird im Herbst 2009 eine flächendeckende Expertenbefragung unter 2.332 substituierenden Ärzten zur Versorgungslage von substituierten Opiatabhängigen („Expertenbefragung“) durchgeführt. Ziel der Befragung ist die Erhebung von persönlichen und strukturellen Behandlungsbedingungen – und Hemmnissen mit Fokus auf die Substitution und infektiologische Versorgung.
Im Gegensatz zur Primärstudie, in der Befragungen zum missbräuchlichen Konusm von Substitutionsmitteln nur im Umfeld der offenen Drogenszenen erfolgten, sind im Rahmen dieser Folgestudie sowohl Befragungen im Szeneumfeld (420 Personen), als auch Befragungen im Umfeld von Substitutionspraxen/ -ambulanzen (404 Befragte) in zehn Städten durchgeführt worden. Dieses zweigleisige Erhebungsverfahren ermöglichte nicht nur ein realistischeres Bild über alle Opiatabhängigen – nicht nur die schlechter integrierten auf der offen Drogenszene – zu erlangen, sondern auch eine Einteilung der Befragten hinsichtlich Ihres aktuellen Substitutionsstatus.
Die Befragungen erfolgten mehrheitlich durch geschulte Interviewer des ZIS, bei der Szeneerhebung in zwei Sta?dten in Kooperation mit Drogenkonsumräumen. Die Befragungen fanden zwischen Dezember 2010 und März 2011 statt. Zusätzlich zu den Befragungen wurden Daten des Bundeskriminalamtes (BKA) für die Jahre 2006 - 2009 zur Untersuchung der Mortalität im Zusammenhang mit der Einnahme von Substitutionsmedikamenten analysiert.Am 21. Juni 2011 wurden im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin die aktuellen Zahlen und Fakten zum Missbrauch von Substitutionsmedikamenten in Deutschland vorgestellt. Die Studienergebnisse können hier heruntergeladen werden:
Kurzzusammenfassung
Präsentation
- Ziel des Forschungsvorhabens ist es, das seit 2014 bestehende onlinebasierte Angebot Breaking Meth (Angeleitete Suchtselbsthilfe für Menschen mit Methamphetamin-Problematik) weiterzuentwickeln, um es als nachhaltige Ressource für unterschiedliche Nutzergruppen zu etablieren. Es sollen Konsumierende mit beginnender Problemwahrnehmung ebenso angesprochen werden wie Betroffene, die ihren Konsum reduzieren oder einstellen bzw. einer Rückfälligkeit bei erreichter Abstinenz vorbeugen wollen. Einer der Schwerpunkte betrifft den nahtlosen Einstieg in die Suchtselbsthilfe zur Rückfallprophylaxe im Anschluss an eine Entwöhnungsbehandlung. Im Rahmen einer formativen Evaluation werden Nutzer- und Expertenbefragungen durchgeführt, Nutzungscharakteristika analysiert und Adaptionen forschungsbasiert vorgenommen. Abgezielt wird auf ein innovatives Gesamtkonzept mit besonderem Blick auf technische Abläufe, Moderationsverfahren, motivierende Elemente und effektiven Bekanntmachungsstrategien.
- Frühe Belastungen können zu Veränderungen der neuroendokrinen Stress-Achse führen, die auch für die Entwicklung von Suchterkrankungen von Bedeutung ist. Vor diesem Hintergrund wird anhand verschiedener Methoden ("Trierer Sozialstresstest", Haarcortisol und Cortisol-Aufwachreaktion) Zusammenhängen zwischen frühen Belastungen und der Stress-Achsen-Aktivität bei 72 alkoholabhängigen Patienten mit und ohne frühe Traumatisierungen und 72 gesunden Vergleichspersonen nachgegangen. Das Projekt ist Bestandteil des CANSAS-Netzwerkes und findet in Zusammenarbeit mit den Universitäten Heidelberg (Prof. Dr. Sven Barnow) und Dresden statt (Dr. Markus Mühlhan, Prof. Dr. Clemens Kirschbaum).
- Frühe negative Entwicklungsbedingungen, wie Erfahrungen sexueller oder physischer Gewalt, stellen einen Risikofaktor für die Entstehung von Suchterkrankungen dar. Neure Befunde deuten darauf hin, dass stabile „Endophänotypen“ die neurobiologische Grundlage dafür bilden könnten. Vor allem Veränderungen der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HHNA) wurden in tier-experimentellen Studien, aber auch in ersten klinischen Untersuchungen beschrieben. Im Rahmen des Projekts wird bei alkoholabhängigen Patientinnen und Patienten differenziellen Zusammenhängen zwischen den genannten Parametern nachgegangen.
- Frühe Traumatisierungen, wie sexuelle oder physische Gewalterfahrungen, stellen einen Risikofaktor für die Entstehung psychischer Erkrankungen dar und sind mit einem ungünstigeren Krankheitsverlauf assoziiert. Neuere Befunde deuten darauf hin, dass stabile „Endophänotypen“ die neurobiologische Grundlage dafür bilden. Vor allem Veränderungen der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HHNA) wurden in tierexperimentellen Studien, aber auch in ersten klinischen Untersuchungen beschrieben. Bei Patienten mit Alkoholabhängigkeit, die zu 40-60% frühe Traumatisierungen aufweisen, wurden HHNA-Auffälligkeiten mit der klinischen Symptomatik in Verbindung gebracht. Dazu zählt ein stärkeres Alkoholverlangen (Craving) und mehr Psychopathologie im Entzug. Im Rahmen des Projektes wird diesen Zusammenhängen bei alkoholabhängigen Patienten weiter nachgegangen.
- In Deutschland leben ca. drei Millionen Menschen mit türkischem Migrationshintergrund. Aus Repräsentativbefragungen ist bekannt, dass diese Bevölkerungsgruppe eine besondere Affinität zum Glücksspiel hat und insbesondere solche Spielformen favorisiert, die ein erhöhtes Abhängigkeitsrisiko beinhalten (Sportwetten, Kasinospiele, Automatenspiele). So kommt eine Auswertung aus dem Jahr 2011 auf einen Anteil von 16,4% Sportwettenden und 12,2% Automatenspielenden (12-Monatsprävalenz) unter den türkeistämmigen Migranten/innen, gegenüber Anteilen von 4,2% und 4,1% unter der deutschstämmigen Bevölkerung (Kastirke et al., 2016). Entsprechend findet sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil von Spielenden mit einem pathologischen Spielverhalten unter den Türkeistämmigen (Kreuzer et al., 2011). Dieser wird in der schon genannten Studie mit 4,0% angegeben (Deutsch: 0,7%; Kastirke et al., 2016). Gleichzeitig verweisen die Ergebnisse empirischer Studien darauf, dass die Raten der Inanspruchnahme von Hilfeangeboten sowie die Erfolgsquoten begonnener therapeutischer Maßnahmen reduziert sind (Bischof et al., 2015). Welche Faktoren hierfür verantwortlich sind, ist bisher nur unzureichend untersucht worden. Befunde aus der Praxis, u.a. Tuncay (2012) legen nahe, dass neben soziokulturellen Charakteristika (etwa in den Domänen Gender, Sprache, Familie und Religion) insbesondere abweichende, kulturell geprägte Krankheitskonzepte diesbezüglich eine bedeutsame Rolle spielen (Franz et al., 2007).
Mit der vorliegenden Studie soll ein Beitrag dafür geleistet werden, diese Forschungslücken zu schließen. Im Einzelnen werden die Ursachen des vermehrten Auftretens von Glücksspielproblemen bei türkeistämmigen Migranten/innen untersucht, Barrieren der Inanspruchnahme von Hilfen identifiziert und Unterstützungsbedarfe aufgezeigt. Daraus werden empirisch fundierte Empfehlungen für die Praxis abgeleitet, wie türkische Migranten/innen mit Glücksspielproblemen zukünftig besser erreicht und bedarfsgerecht unterstützt werden können.Methodik
Das Gesamtprojekt gliedert sich in mehrere Teilprojekte (TP) auf: TP 1 beinhaltete leitfadengestützte Interviews von neun Experten/innen, in TP 2 wurde eine qualitative Befragung (leitfadengestützt) von acht türkeistämmigen Personen mit früheren oder aktuellen glücksspielbedingten Problemen durchgeführt und TP3 umfasste eine quantitative Befragung von 81 jemals im Leben pathologisch spielenden türkeistämmigen Personen (PGS) und 80 türkeistämmigen Befragten ohne Spielprobleme (BOS), deren Befunde im Zuge der Auswertung einander gegenübergestellt wurden. Abschließend fand ein Expertenworkshop statt, in welchem die Ergebnisse der drei TPs diskutiert und Empfehlungen für Prävention und Hilfe formuliert worden sind.
Die Auswertung der aufgezeichneten und wörtlich transkribierten Interviews (TP 1 & 2) erfolgten als qualitative Inhaltsanalyse mit induktiver Kategorienbildung nach einer etablierten und regelgeleiteten Methodik (Mayring, 2010).
Die Befragten von Teilprojekt 3 sind mittels verschiedener Zugänge rekrutiert worden. So wurden Klienten der interviewten Experten/innen, Personen aus dem erweiterten Bekanntenkreis der interviewten Experten/innen und Spieler, Personen aus dem erweiterten Bekanntenkreis der studentischen Hilfskräfte und Teilnehmer einer Männergruppe in Berlin befragt. Des Weiteren erfolgte eine Ansprache von Personen in türkischen Imbissen in Hamburg.
Die Auswahl der Befragten in Teilprojekt 3 ohne Glücksspielprobleme wurde in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der von einem pathologischen Spielverhalten betroffenen Befragten hinsichtlich Alter und Schulbildung vorgenommen.Ergebnisse
Einflussfaktoren für die Entwicklung von glücksspielbezogenen Problemen in der türkeistämmigen Bevölkerung
Es liegen bei den PGS sehr häufig gravierende migrationsspezifische Risikofaktoren (insb. defizitäre soziale Teilhabe, niedriger sozialer Status, schlechte Sprachkenntnisse) sowie kulturspezifische soziale Problemkonstellationen (insb. Normenkonflikte innerhalb der Familie) vor.
Es zeigt sich eine hohe Bedeutung von sozialen Motiven des Spielens (z.B. Freunde treffen) sowie des maladaptiven Copings (Glücksspiel als Ablenkung bzw. Unterdrückung von negativen Gefühlen und Flucht vor Alltagsproblemen).
Türkeistämmige bevorzugen Glücksspiele mit einem höheren Gefährdungspotential, insbesondere Automatenspiele und terrestrische Sportwettangebote. Gleichzeitig glaubt bis zu einem Drittel der PGS, dass sowohl die Automatenspiele wie auch die Sportwetten nicht zu einer Abhängigkeit führen können. Die Gewinnmöglichkeiten dieser Spielformen werden überschätzt.
Fast ein Fünftel der Gruppe der PGS benennt als Zuwanderungsgrund die Eheschließung mit einer in Deutschland lebenden Partnerin. Viele dieser Personen verfügen über keine Berufsausbildung und fast die Hälfte von ihnen ist nur in Teilzeit oder gar nicht beruflich tätig.
Nur etwas mehr als die Hälfte der PGS bewertet die eigenen Deutschkenntnisse in Bezug auf das Verstehen und das Lesen als gut. Hinsichtlich des Schreibens beträgt der entsprechende Anteil nochmals geringere 46%. In der Vergleichsgruppe der BOS liegen die entsprechenden Anteilswerte jeweils etwa 20 Prozentpunkte darüber.
Die Hälfte der PGS gibt an, drei oder weniger türkische Freunde zu haben, während in der Gruppe der BOS der entsprechende Wert bei fünf Freunden liegt. Enge Freundschaften (Kankas / Blutsbrüder) finden sich bei den PGS kaum. In Bezug auf deutsche Freunde (womöglich aus Scham wg. schlechter Deutschkenntnisse) zeigen sich ähnliche Unterschiede zwischen PGS und BOS.Zugangsbarrieren und Chancen für das Hilfesystem
Die Hinwendung zur Hilfe erscheint erst sehr spät zu erfolgen, etwa wenn die Existenz der Familie auf dem Spiel steht oder gravierende Ereignisse wie Suizidversuche aufgetreten sind.
Fast zwei Drittel geben an, dass ein Grund für die verzögerte bzw. nicht vollzogene Inanspruchnahme von Hilfe in der eigenen Selbstüberschätzung bzw. der Verleugnung der Spielproblematik bestand.
Ein erheblicher Anteil der Betroffenen äußert die Befürchtung, durch die Hinwendung zu Hilfemaßnahmen eine Stigmatisierung zu erfahren. Hinzu kommen Wissens- und Kommunikationsdefizite.
Es bestehen erhebliche Informationsdefizite hinsichtlich der Gewinnwahrscheinlichkeit der Spielformen, der Bewertung einer Sucht als psychische Erkrankung, des Suchtpotenzials der Spielangebote sowie Form und Inhalt bestehender Hilfeangebote.
Es bestehen bei vielen Befragten Ängste dahingehend, dass die Inanspruchnahme von Hilfe zu negativen Konsequenzen führen könnte, da angenommen wird, dass Inhalte von Beratungs- oder Therapiegesprächen an Behörden, Arbeitgeber oder die Polizei weitergegeben werden.
Glücksspielprobleme werden mehrheitlich als Ausdruck einer Charakterschwäche angesehen und Hilfeangeboten wird eine nur geringe Bedeutung zuerkannt.Schlussfolgerungen und Empfehlungen für die Praxis
Die Ergebnisse machen deutlich, dass Kenntnisse der deutschen Sprache häufig nicht in ausreichendem Maß vorhanden sind und dies wahrscheinlich vermittelt über Schamgefühle und eine (auch) hierauf zurückzuführende soziale Isolation zu einem Entstehen von glücksspielbedingten Problemen beiträgt. Ein quantitativer wie qualitativer Ausbau von Angeboten zur Sprachförderung erscheint somit dringend geboten.
Es sind vorrangig die Automatenspiele und die terrestrischen Sportwettangebote, die von vielen Betroffenen für die Entstehung der eigenen Spielprobleme von hoher Relevanz waren. Zukünftige Präventionsmaßnahmen sollten somit vorrangig in den Spielhallen und den Sportwettbüros ansetzen.
Es sind Maßnahmen notwendig, die in der türkeistämmigen Bevölkerung dazu beitragen, die Angebote professioneller Hilfe zu entstigmatisieren. Türkischsprechende Berater und Therapeuten dürften erheblich dazu beitragen, dass der Zugang erleichtert und Vorbehalte der betroffenen Spieler wie Angehörigen abgebaut werden. Hierfür bedarf es einer besonderen Förderung der Ausbildung von türkeistämmigen Fachkräften.
Insgesamt zeigt sich eine große Aufgeschlossenheit gegenüber Prävention und Spielerschutz. Dies betrifft auch solche Orte, Personen bzw. Institutionen, die eng mit der Herkunftskultur verknüpft sind, so z.B. die religiösen Einrichtungen, die Kulturvereine, die türkischen Restaurants und Zeitungen. Aufgrund der erheblichen Wissensdefizite und Fehlannahmen dieser Klientel ist die (Weiter-)Entwicklung und Etablierung von zielgruppenspezifischen präventiven Maßnahmen dringend erforderlich. Der vorliegende Bericht stellt die Ergebnisse der Befragungen dar und kann hier heruntergeladen werden. - Die ambulanten Suchthilfeeinrichtungen in Hamburg erheben prozessbegleitend biografische und behandlungsrelevante Patientendaten. Diese Datensätze werden an das Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) übergeben und vom ZIS integriert, bereinigt und auf Konsistenz geprüft. Auf Grundlage dieser Daten werden geschlechtsdifferenzierte statistische Querschnittsanalysen, Ereignisdatenanalysen, Longitudinalanalysen, Trendanalysen und Zeitreihenanalysen gerechnet.
Darüber hinaus wird pro Jahr eine Spezialanalyse vorgenommen. Die an der Basisdatendokumentation beteiligten Einrichtungen erhalten eine deskriptive Ergebnisdarstellung, die auch eine Darstellung der Veränderungen gegenüber den Vorjahren beinhaltet. Auf Anfrage erhalten die teilnehmenden Einrichtungen projektspezifische Interpretationshilfen, die nach Bedarf vor Ort in den Einrichtungen besprochen werden können. Die Gesamtauswertungen werden als Statusbericht dargelegt.
Das Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) beteiligt sich aktiv an der Weiterentwicklung der Basisdatendokumentation durch inhaltliche und methodische Beratung bei der Weiterentwicklung des Standard-Datensatzes, inhaltliche und methodische Beratung bei der Weiterentwicklung von Dokumentationsstandards (Manual), technische Beratung im Zusammenhang mit den unterschiedlichen EDV-Systemen und durch methodische Beratung bei der Entwicklung der Verlaufsdokumentation VERLAUDO. Hintergrund
Aufgrund des engen Kontakts zwischen medizinischem Personal und Patient gilt das Setting Substitutionsbehandlung als ein zentraler Baustein für die Prävention, Diagnose und Behandlung von Hepatitis-C-Virus (HCV)-Infektionen bei Opiatabhängigen. Entsprechende Empfehlungen für Deutschland liegen in Form einer AWMF-S3-Leitlinie vor (Sarrazin et al. 2010). Ähnlich der „Cascade of care für HIV“ ist es für eine leitliniengerechte Versorgung der HCV bei Opiatsubstituierten in Deutschland erforderlich, dass die Personen (A) ihren aktuelle HCV-Status kennen (Diagnostik und Monitoring), (B) Zugang zur medizinischen Versorgung erhalten und (C), wenn nötig, antiviral behandelt werden. Für jede Phase sowie deren Schnittstellen bestehen Barrieren, die das Versorgungskontinuum negativ beeinflussen und dazu führen, dass die Leitlinienempfehlungen nur teilweise umgesetzt werden (Schulte et al. 2013). Ziel des Projektes „Modellregion Hamburg“ ist es, die Umsetzung von identifizierten Erfolgsfaktoren in der Versorgung von Substitutionspatienten lokal zu testen und das Versorgungskontinuum HCV bei Opiatsubstituierten zu verbessern.Projektbeschreibung:
Das Projekt besteht aus insgesamt drei Modulen und hat eine Laufzeit von 12 Monaten: --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Modul (1) Expertenworkshop mit interdisziplinärer Besetzung (November 2015) --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Arbeitsschritte und Ziele · Identifikation und Illustration von Versorgungshemmnissen · Erarbeitung von Lösungsansätzen und Interventionen zur Überwindung von Versorgungshemmnissen --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Modul (2) Pilotierung der Umsetzung von Interventionen in einer Hamburger Modellregion (November 2015 - August 2016) --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Arbeitsschritte und Ziele · Festlegung einer lokalen Modellregion · Involvierung der lokalen Akteure · Baseline Analyse incl. Vernetzungsanalyse · Pilotierung in 10 Substitutionspraxen über einen Zeitraum von 6 Monaten · Quantitative und qualitative Datenerhebung auf Praxis- und Patientenebene --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Modul (3) Evaluierung und Ergebnispräsentation (September - Oktober 2016) --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Arbeitsschritte und Ziele · Auswertung von quantitativen und qualitativen Daten · Überführung der Ergebnisse in einen Interviewleitfaden · Fokusgruppeninterview mit den beteiligten Akteuren zur Diskussion · Abschlussbericht und Ergebnispräsentation- On international level there is no doubt that harm-reduction is a most important response to drug related health damages. In this respect the European project on HCV prevention is based on scientific expertise and designed to fill current gaps in research on effective approaches in preventing blood-borne infectious diseases. The concept of the project is focussed on the identification and optimisation of HCV prevention as the prevalence of HCV remains still high despite of broad availability of harm reduction measures in Europe. In addition special attention is drawn to young drug users because this group is known to be at highest risk of becoming infected with hepatitis C. Main aim of the project is to identify evidence-based HCV prevention and to contribute to the further development of innovative approaches to reduce new infections with hepatitis C. The project will result in recommendations which will guide policy makers and professionals in implementing more effective and targeted interventions to prevent HCV among new and experienced drug users. In detail, the project will consist of the following six activities:
- Inventory of scientific evidence for effective HCV prevention: The objective of this activity is to search for international evidence for effective HCV prevention targeting risk populations. The search will result in an evidence report which also includes data on the spread of HCV among (young) IDUs.
- Compilation of European guidelines for HCV prevention: The aim is to collect available European guidelines or standards for the implementation of evidence-based HCV prevention. The guidelines or standards will be collected as physical documents in order to disseminate them to the harm reduction networks and to the EMCDDA. The impact of guidelines consists of providing standards for implementing good practice in drug services or health care settings. (find attached: 'Request for information on guideline(s) or standards for HCV prevention' - PDF)
- Overview on implemented HCV prevention programmes in selected European regions: There are already overviews on the national availability of harm-reduction interventions in the European Union. At the same time these overviews do not provide details on availability, coverage and concepts of interventions in the field of HCV prevention. For this reason each project partner will describe which kind of HCV prevention programmes are implemented in one metropole of their country. The main interest is to know about the coverage of HCV prevention programmes in the metropole, the type of implemented programmes and – if available – the utilisation of HCV prevention programmes by drug users at risk. The overview on regional implementation of HCV prevention will allow identifying potential gaps in the provision of respective interventions.
- Evaluation of examples of HCV prevention programmes: The objective of this activity is to evaluate selected HCV prevention programmes as to their implementation, utilisation and effectiveness. In each of the partner’s city there will be drug services involved which have implemented one or more interventions in the field of HCV prevention. The HCV prevention programmes of the involved drug services will be evaluated in the following dimensions: HCV prevention concept, implementation of the single interventions, applied resources, processes, structures and results. The evaluation is based on the analyses of documents (concept, reports, documentation, clients reached etc.), qualitative interviews with the staff and about 100 faceto-face interviews with drug users in each partner country. The qualitative interviews with the staff are focussed on processes and results in order to explore supportive and inhibitory factors in implementing HCV specific interventions. The interviews with drug users will concentrate on their strategies not to become infected with HCV and their assessment of the effectiveness of the interventions in remaining HCV negative. Those drug users will be included in the interviews who are not infected with HCV. In order to investigate their risk behaviour and knowledge on HCV a short version of the international instrument BBV-TRAQ and a quiz on HCV will be used. The data will be analysed and results will be presented in respective reports.
- Recommendations for the optimisation of HCV prevention: The evaluation results of activity 4. are the main basis for recommendations on how to improve HCV prevention for young drug users at risk. The evaluation results will be discussed with involved professionals and further interested persons and later on with the project partners to build consensus on recommendations. Recommendations will be developed for the main interventions in HCV prevention and describe how good practice in HCV prevention will look like in consideration of national peculiarities but as well as on European level.
- Set of revised manuals and innovative approaches in HCV prevention: This set is a complementary output of the recommendations. It will provide practical instructions (manuals) on optimised prevention modules and on innovative approaches such as awareness training, brochures with messages on HCV prevention strategies, blood awareness campaigns etc. The objective is to encourage further approaches in HCV prevention. In order to ensure broad distribution in Europe it will be made available through websites and networks.
Involved European partners
Partner Country Organisation Contact Details Xavier Majo Roca Spain Programme On Substance Abuse. Directorate General of Public Health Department of Health, Government of Catalonia Department of Health, Government of Catalonia
Roc Boronat 81-95
08005 Barcelona, Catalonia
Phone: +34 659 629 335
Fax: +34 935517514
Email: Xavier.major@gencat.catInneke Baas Netherlands Mainline Stichting Mainline
Health and prevention work for drug users
Frederik Hendrikstraat 111-115
1052HN Amsterdam, Netherlands
Phone: +31-(0)20-682 26 60
Fax: +31-(0)20-681 30 03
Email: i.baas@mainline.nlRasa Ciceniene Lithuania EHRN
(Eurasian Harm Reduction Network)
Eurasian Harm Reduction Network
Siauliu St. 5/1-21
Vilnius LT-01133, Lithuania
Phone: + 370 5 212 2154
Fax: + 370 5 269 1601
Email: rasa@harm-reduction.orgGerasimos Papanastasatos Greece Kethea, Therapy Center for Dependent Individuals Therapy Center for Dependent Individuals (KETHEA)
24 Sorvolou Str,
11636 Athens, Greece
Phone: +302109241993
Fax: + 2109241986
Email: gpapanastasatos@kethea.grHeino Stöver, project supervisor Germany Frankfurt University of Applied Sciences Fachhochschule Frankfurt/Main
Fachbereich 4, Soziale Arbeit und Gesundheit
Health and Social Work
Nibelungenplatz 1
60318 Frankfurt/Main, Germany
Phone.: +49 69 1533-2823
Email: hstoever@fb4.fh-frankfurt.de - The project includes two work streams that aim to develop the case and strengthen the evidence on how cities and countries in Europe can prevent HCV infection and its consequences. WS1.1: Model projections of intervention impact: we will adapt an existing HCV transmission model for use in different European sites, which will consider (i) the likely impact of recent levels of intervention coverage (Opiate Substitution Treatment, Needle & Syringe Programmes, HCV treatment) on HCV prevalence over the next 10-20 years – including impact of new HCV antiviral treatments; (ii) what combination and level of intervention coverage is required to decrease HCV prevalence by 1/3 or ½ within 10-20 years. WS1.2 Intervention coverage: Model projections will be based on data provided by local sites:- PWID prevalence, HCV prevalence, genotype distribution, coverage of OST & NSP, HCV treatment rates and cure rates. WS2.1: Effectiveness of primary prevention: published and unpublished studies that measure HCV incidence and intervention coverage will be identified and collated in a new meta-analysis and systematic review. WS2:2 Evidence synthesis: we will assess uncertainty and data available in 1.2 and scope opportunity for conducting multiple-parameter evidence synthesis in Europe.
- Viral hepatitis affects more than half a billion people worldwide and is a major public health problem in Europe, where it disproportionately affects injecting drug users. On average, 60% of injecting drug users (IDUs) are estimated to have hepatitis C, and in several countries the vast majority, over 90% of people who inject drugs (PWID), are believed to be living with hepatitis C. The project brings together more than 30 organisations – networks, grass root organisations, NGO's, health institutes and universities – all of them working in the field of infection deseases. The aim of the project is, to contribute to the improvement of knowledge and capacities and to create synergy in order to rise awareness on the issue. A resource centre on hepatitis C and drug use materials will synthesise the results of project activities.
- Diese prospektive Kohortenstudie soll die Prävalenz der und Risikofaktoren für die Infektionen mit HAV, HBV und HCV sowie HIV bei Patienten mit der Diagnose einer Alkoholabhängigkeit (ICD-10 F10.2) im stationären Alkoholentzug klären. Darüber hinaus soll der Wissensstand der Patienten bezüglich der Viruserkrankungen (Übertragungswege, Präventionsmöglichkeiten, Natur der Erkrankung, Therapiemöglichkeiten) sowie die grundsätzliche Therapiemotivation der Patienten für die Behandlung einer Virushepatitis oder des HIV-Infektes erhoben werden.
- Im Rahmen des bundesdeutschen Modellprojekts zur heroingestützten Behandlung Opiatabhängiger erhalten Drogenabhängige, bei denen bisherige Drogentherapien nicht erfolgreich waren oder bei denen die Methadonsubstitution nicht befriedigend verläuft, versuchsweise injizierbares Heroin als Medikament; eine Kontrollgruppe bekommt parallel die Ersatzdroge Methadon. Beide Gruppen werden regelmäßig medizinisch betreut und erhalten eine psychosoziale Begleittherapie.
- Das Projekt „Implementierung und Evaluation der S3-Leitlinie zu Screening, Diagnose und Behandlung alkoholbezogener Störungen“ (IMPELA) adressiert die bedarfs- und nutzenorientierte Auswahl, systematische Entwicklung, modellhafte Implementierung und Evaluation von Umsetzungsstrategien der S3 Leitlinie zu alkoholbezogenen Störungen in der Modellregion Bremen. Hierzu wurden vier Hauptfragestellungen formuliert, zu denen entsprechende Ziele, Teilziele und Indikatoren entwickelt wurden. Es handelt sich um a) die Frage nach den medizinischen und psychosozialen Versorgungsbereichen, die ein relevantes Nutzenpotential durch eine leitliniengerechte Versorgung hinsichtlich Screening, Diagnostik und akuter und postakuter Behandlung alkoholbezogener Störungen aufweisen, b) strukturelle, versorger- und patientenbezogenen Barrieren und Förderfaktoren, welche eine leitliniengerechte Umsetzung hinsichtlich Screening, Diagnostik und akuter und postakuter Behandlung alkoholbezogener Störungen beeinflussen, c) mögliche Implementierungsstrategien für die Überwindung von identifizierten Umsetzungsbarrieren in den Versorgungsbereichen und d) die Effekte modellhafter Umsetzungen von bedarfsorientierten Implementierungsstrategien in Versorgungsbereichen mit einem erhöhten Verbesserungspotential. Diesen Fragestellungen wird in zwei Teilprojekten: A - Bedarfsanalyse und Entwicklung von Umsetzungsstrategien und B - Modellhafte Implementierung und Evaluation der Umsetzungsstrategien nachgegangen.
- Das Projekt zielt darauf ab, gemeinsam mit den kasachischen Partnern in einer cluster-randomisierten Kontrollstudie ein, an die spezifischen Bedingungen vor Ort angepasstes Implementierungskonzept für ASBI zu entwickeln und dieses anhand einer Stichprobe unbehandelter Personen mit riskantem Alkoholkonsum in einer ausgewählten Region zu erproben und zu evaluieren. Bei der Implementierung der Studie werden patienten-, behandler- und organisationsorientierte Faktoren und Prozesse anhand des RE-AIM Models (Glasgow et al. 1999) in den Domänen „Reach“ (Umsetzbarkeit, Akzeptanz und Erreichungsgrad bei Patienten und Gesundheitsdienstleistern), „Effectiveness“ (Effektivität des ASBI bei der Reduktion des Alkoholkonsums z.B. innerhalb der letzten Woche), „Adoption“ (Adäquatheit, Anpassungsfähigkeit und kulturelle Besonderheiten), „Implementation“ (Dokumentierte Ergebnisse de der erbrachten Leistungen) und „Maintenance“ (Nachhaltigkeitspotential des ASBI-Implementierungskonzeptes) berücksichtigt.
- Das primäre Zielkriterium der nicht-interventionellen Beobachtungsstudie ist die Überprüfung der Wirksamkeit von interferonfreien Substanzen für die Behandlung der chronischen Hepatitis C Virus (HCV) Infektion bei Opioidsubstituierten. Die Wirksamkeit gilt als gegeben, wenn ein dauerhaftes virologisches Ansprechen zu Woche 12 nach Behandlungsende erreicht wird. Die Hypothese ist, dass sich die Wirksamkeit der antiviralen HCV-Behandlung mit direkt wirksamen Substanzen bei Opioidsubstituierten nicht von derer nicht-opiatabhängiger Pateinten unterscheidet. Zu den sekundären Zielkriterien zählt die Erfassung der Behandlungsadhärenz sowie der Behandlungsverlauf aus Patientensicht hinsichtlich Lebensqualität, Erschöpfungssymtomatik, Depression, psychische und körperliche Gesundheit sowie Zufriedenheit mit dem Behandlungsverlauf.
- Im Rahmen des Projektes wird ein spezifisches Therapieangebot für Suchtkranke mit posttraumatischen Beeinträchtigungen („Sicherheit finden“) auf seine Eignung für das Hamburger Hilfesystem überprüft. Dazu werden an zwei Standorten (Klinik für Psychiatrie, UKE; Beratungsstelle „Die Boje“, Barmbek, Fr. Dipl.-Psych. M. Junker) Therapiegruppen implementiert und in einer wissenschaftlichen Begleitstudie evaluiert. Aufgrund der höheren Prävalenz von Traumatisierungen bei weiblichen Suchtkranken, wird sich das Angebot zunächst an traumatisierte Frauen mit substanzbezogenen Störungen richten. Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Begleitstudie steht die Effektivität des Behandlungsprogramms. Weitere Fragestellungen befassen sich mit Aspekten der Inanspruchnahme, Durchführbarkeit und Vernetzung mit bestehenden Angeboten. Ein übergeordnetes Ziel des Projektes besteht zudem darin, die Kooperation zwischen Suchthilfe und spezialisierten psychiatrischen Angeboten bei der Versorgung betroffener Patientinnen zu fördern.
- Im Rahmen des Projektes wird ein spezifisches Therapieangebot für Suchtkranke mit posttraumatischen Beeinträchtigungen („Sicherheit finden“) auf seine Effektivität bei Patienten in stationärer Suchtrehabilitation überprüft. Im Rahmen einer multizentrischen, prospektiven Längsschnittstudie mit sequentiellem Kontrollgruppendesign wird die Therapie in acht Fachkliniken im norddeutschen Raum implementiert. Die Hauptfragestellung bezieht sich auf den Vergleich zwischen Interventions- und Kontrollgruppe in Bezug auf die Abstinenzrate 6 Monate nach der stationären Behandlung. Sekundäre Fragestellungen befassen sich mit Effekten auf weitere relevante Symptombereiche (z.B. Psychopathologie, interpersonelle Probleme, Selbstfürsorge) und der Akzeptanz der Intervention. Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es, langfristig zum Aufbau adäquater Versorgungsstrukturen für die betroffene Patientengruppe beizutragen. Dies soll unter anderem durch eine Vernetzung mit ambulanten Angeboten erreicht werden, die im Rahmen der Studie angestrebt wird.
- The Joint Action on HIV and Co-infection Prevention and Harm Reduction (HA-REACT) addresses existing gaps in the prevention of HIV and other co-infections, especially tuberculosis (TB) and viral hepatitis, among people who inject drugs (PWID). This three-year project was launched in late 2015 with core funding from the European Union (EU), and is being implemented by 23 partners in 18 EU Member States. Twelve collaborating partners are contributing additional expertise, among them the European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) and the European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction (EMCDDA).
The Centre for Interdisciplinary Addiction Research is responsible for the evaluation of the HA-REACT project (Work Package 3).
Work Package 3: Evaluation
Objectives Set up an evaluation framework to measure and monitor- the level of achievement with respect to the project objectives in line with the 2003 Council Recommendation on the prevention and reduction of health-related harm associated with drug dependence; the EU drug strategy (2013-2020) and its Action Plan on Drugs (2013-2016); as well as the EU HIV policies [COM (2009) 569] and Action Plan on HIV/AIDS in the EU and neighbouring countries [(2014–2016 ) SWD (2014) 106];
- whether the Joint Action outcomes match the needs of the EU member state countries;
- if the project activities are implemented as intended.
- support the WP leaders in setting up tangible and measurable process, output and outcome/impact indicators in connection with establishing a logical framework for the WP;
- take an active role in the logical framework workshops which will create the evaluation framework and clearly define instruments (qualitative and quantitative) and target groups;
- develop standardized measurements for and monitoring in a timely manner all three indicator levels (process, output, outcome/impact).
Deliverables The evaluation framework for the Joint Action will be developed to enable comprehensive and unbiased monitoring and reporting of the Joint Action implementation vis-a-vis agreed process and impact indicators, and planned outputs and expected outcomes. Evaluation reports will be prepared regularly to follow up and measure the progress of the Joint Action. The WP leads, together with the coordinator, will monitor and ensure that all project deliverables have the EU added value dimension, that they are ready to be replicated and that they are transferable to other EU countries. - Im Rahmen einer klinischen Studie wird die Sicherheit und Wirksamkeit von Levetiracetam (Keppra®) für die Rückfallprävention alkoholabhängiger aktuell-abstinenter Patienten untersucht. In dieser von der Charite Universitätsklinik geleiteten Studie nimmt Hamburg mit einem Prüfzentrum im Arbeitsbereich Sucht der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikum Eppendorf teil, so dass alkoholabhängigen Patienten nach der Entzugsbehandlung eine zusätzliche Möglichkeit für eine pharmakologische Behandlung geboten wird.
- Die Einführung von Selbstmanagementprogrammen in der professionellen Drogenhilfe sowie der Selbsthilfe ist ein neuer Weg, um im Rahmen schadensminimierender und therapeutischer Maßnahmen den Klienten eine schrittweise Besserung ihrer Konsum- und Abhängigkeitsproblematik zu ermöglichen. KISS steht für „Kontrolle im selbstbestimmten Substanzkonsum“. Das Programm wurde von Prof. Körkel (Nürnberg) entwickelt, der bereits maßgeblich an der Einführung von Programmen zum Kontrollierten Trinken (AkT) beteiligt war. Im Mittelpunkt der Studie stehen die Zielkriterien: Entwicklung des Drogenkonsums, psychisches Befinden, Veränderungsmotivation (bzw. ?zuversicht) und gesundheitsbezogene Lebensqualität. Untersucht wird die Frage, inwieweit und zu welchen Zeitpunkten sich diese Kriterien im Verlauf der Intervention (positiv) verändern bzw. über die Intervention hinaus Bestand haben. Die einzelnen Erhebungen sind an die Termine des KISS-Programms gekoppelt und somit in den wochenweisen Ablauf des Programms integriert. Nach Ende des KISS-Programms sind zwei katamnestische Befragungen vorgesehen.
- Verthein U. (2009) KISS „Kontrolle im selbstbestimmten Substanzkonsum“ – Wissenschaftliche Evaluation des Selbstmanagement-Programms zum kontrollierten Drogenkonsum. Erster Studienbericht zu Verlaufsergebnissen. Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg ZIS. Hamburg.
- Verthein U. (2010) KISS „Kontrolle im selbstbestimmten Substanzkonsum“ – Wissenschaftliche Evaluation des Selbstmanagement-Programms zum kontrollierten Drogenkonsum. Abschlussbericht zur Katamnese. Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg ZIS. Hamburg.
- Kognitive Verhaltenstherapie bei Jugendlichen mit Posttraumatischen Störungen und SubstanzmissbrauchDie Wirksamkeit einer kognitiv-behavioralen Gruppentherapie („Sicherheit finden“) wird bei 76 weiblichen Jugendlichen mit PTBS und Suchtproblemen, die sich in ambulanter Suchtbehandlung befinden, überprüft. Es wird erwartet, dass die untersuchte Intervention 3 Mon. nach Behandlung zu einer Verbesserung der PTBS-Symptomatik und des Substanzkonsums mit mindestens mittlerer Effektstärke führt. Zudem werden positive Effekte auf traumabezogene Kognitionen und weitere Zielgrößen erwartet. Das Projekt ist Bestandteil des CANSAS-Netzwerkes und findet in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Suchtfragen im Kindes und Jugendalter statt (Prof. Dr. Rainer Thomasius, PI).
- Kognitive Verhaltenstherapie bei Patientinnen mit Posttraumatischen Störungen und SubstanzmissbrauchIn einer randomisierten, kontrollierten Studie wird eine kognitiv-behaviorale Gruppentherapie („Sicherheit finden“) für Personen mit PTBS und Suchtproblemen bei 342 weiblichen Betroffenen auf ihre Wirksamkeit überprüft. Es wird erwartet, dass sich die untersuchte Intervention in Bezug auf die Verbesserung der PTBS-Symptomatik und den Substanzkonsum 6 Mon. nach Behandlung einer Wartekontrollgruppe (TAU) überlegen und einem Rückfallpräventionsprogramm („S.T.A.R.“) gegenüber als mindestens gleich wirksam erweist. Das Projekt ist Bestandteil des CANSAS-Netzwerkes und findet in Zusammenarbeit mit dem Ev. Krankenhaus Bielefeld (Prof. Dr. Martin Driessen) der Universität Essen (Prof. Dr. Norbert Scherbaum, Prof. Dr. Martin Schäfer) und der Rheinischen Landesklinik Köln statt (Prof. Dr. Barbara Schneider).
- In den letzten Jahren ist eine Zunahme des Gebrauchs von E-Zigaretten zu beobachten. Indirekt ist dies auch an der Anzahl der Anbieter von E-Zigarettenzubehör im Internet, den neu eröffneten Spezialgeschäften und an dem Interesse der Medien an diesem Thema abzulesen. Die derzeit verfügbaren Befunde erlauben keine zufriedenstellenden Rückschlüsse auf die unterschiedlichen Konsumententypen sowie ihre Um- oder Einstiegsmotive. Ziel dieses auf 12 Monate angelegten explorativen Projektvorhabens ist die Gewinnung wichtiger und möglichst umfassender Schlüsselinformationen, die mittels eines Onlinefragebogens erhoben werden sollen. Um die Zielgruppe zu erreichen und Selektionseffekte zu minimieren, sind die Zugänge über Onlineanbieter von E-Zigarettenzubehör, Internetforen, Raucherlounges und Spezialgeschäften geplant. Insgesamt sollen mindestens 1.000 Konsumenten, die sich aus Umsteigern von Tabakprodukten und Neu-Einsteigern ohne Tabakkonsum-Erfahrung zusammensetzen, erreicht werden. Die Studie liefert konkretes Wissen über die Nutzerinnen und Nutzer von E-Zigaretten und deren bzw. dessen Motive. Für die Entwicklung von präventiven Maßnahmen, gezielter Aufklärung und einer zielgruppenspezifischen Ansprache sind die Ergebnisse von großer Bedeutung. Informationen für alle an der Beantwortung des Fragebogens Interessierte: Um Missverständnissen vorzubeugen bzw. um diese auszuräumen, möchten wir auf folgende Punkte hinweisen: 1. Da es in Deutschland wenige bis keine von Forschungsinstituten durchgeführte Untersuchungen zu den Konsumgewohnheiten und -motiven von Gebrauchern elektronischer Dampferzeugnisse gibt, haben wir uns eigeninitiativ an das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) mit der Bitte um Finanzierung dieser Studie gewandt. 2. Das BMG unterstützt diese Untersuchung finanziell, hat jedoch keinen Einfluss auf die Inhalte des Fragebogens oder die Zielrichtung der Studie genommen. 4. Wir sind keiner Interessengemeinschaft oder Institution gegenüber verpflichtet. Wir sind eine eigenständige universitäre Forschungseinrichtung und gewährleisten eine neutrale Ergebnisdarstellung. Diese Umfrage ist ergebnisoffen. 3. In einem Vortest haben Experten/Dampfer den Fragebogen getestet und uns Rückmeldungen gegeben. 5. Mit dieser Umfrage geben wir Dampfern die Möglichkeit, sich zu äußern. Die Ergebnisse werden der Öffentlichkeit in Form eines Berichts, auf Kongressen, in Fachzeitschriften, online und ggf. in weiteren Printmedien zur Verfügung gestellt. 6. Nur eine seriöse und gewissenhafte Beantwortung der Fragen garantiert, dass repräsentative und faktische Ergebnisse vorlegt werden können.
- Seit Jahren gibt es in der bundesdeutschen Fachöffentlichkeit eine Kontroverse darüber, ob mit dem Cannabisverbot mehr Negativfolgen (z. B. verunreinigte Produkte, mangelnder Verbraucherschutz, unglaubwürdige Suchtprävention) als Vorteile (z. B. generalpräventive Wirkung) verbunden sind. In diesem Zusammenhang wird auf die Durchführung von wissenschaftlichen Modellversuchen verwiesen, um eine gesicherte empirische Grundlage für weiterführende Diskussionen zu erhalten. Auch die Berliner Regierungsparteien haben sich in ihrer Koalitionsvereinbarung vom 08.12.2016 auf einen solchen Weg verständigt. Dort heißt es: Die Koalition wird ein Konzept für die Durchführung eines wissenschaftlich begleiteten Modellprojekts zur kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene erarbeiten und sich für dessen gesetzliche Absicherung einsetzen. Vor diesem Hintergrund werden für die Erstellung einer Modellkonzeption nach § 3 (2) BtMG u. a. die folgenden Tätigkeiten durchgeführt: 1. Eine Literatur-Analyse zu den Risiken des Cannabiskonsums unter den Bedingungen des Strafrechts und des Schwarzmarkts. 2. Auswertung der bisherigen BfArM-Bescheide sowie der zugrunde liegenden Anträge zu Cannabismodellprojekten nach § 3 (2) BtMG. 3. Die Durchführung einer onlinegestützten Befragung von Berliner Konsument*innen zur Akzeptanz eines Modellversuches und zur Identifikation der Zielgruppe. 4. Eine Expertise zu den Rahmenbedingungen eines Modellversuchs aus rechtlicher Sicht. 5. Die Erstellung einer Konzeption für die kontrollierte Vergabe unter Beteiligung von Verantwortlichen der Suchtprävention und -hilfe sowie des Jugendschutzes inkl. eines integrierten Forschungsdesigns. 6. Es werden Beratung und Unterstützung beim Ausfüllen der Antragsformulare durch die zuständige Senatsverwaltung und die Träger des Modellversuchs gewährleistet. Kooperationspartner
- Prof. Dr. Jürgen Rehm (Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Technische Universität Dresden).
- Prof. Dr. C. Nestler (Universität zu Köln, Rechtswissenschaftliche Fakultät).
- Eine angemessene Diagnostik traumatischer Erfahrungen stellt die Voraussetzung dafür dar, dass betroffenen Personen Hilfen zur Verfügung gestellt werden können. Allerdings sind Therapeuten und Berater oft unsicher im Umgang mit den Berichten Betroffener, da entsprechende Kompetenzen in den etablierten Weiterbildungen nur begrenzt vermittelt werden. Ein spezifisches Trainingsprogramm („Learning how to ask“), mit dem international gute Erfahrungen bestehen, wird an das deutsche Versorgungssystem adaptiert und in Kooperation mit ambulanten Einrichtungen im Hamburger Suchthilfesystem evaluiert. Das Projekt ist Bestandteil des CANSAS-Netzwerkes und findet in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf statt (Prof. Dr. Dr. Martin Haerter, PI).
- Literature review on cocaine tretment responses and effectiveness, including responses to mental healtdh disorder among crack/cocain users
- Bei dem Vorhaben handelt es sich um ein Folgeprojekt von zwei Studien, die vom ZIS zu minderjährigen und erwachsenen Geflüchteten durchgeführt wurden. Die Ergebnisse der Studien zeigen, dass die Verbreitung des Substanzkonsums unter erwachsenen Geflüchteten nach wie vor unbekannt ist. Zugleich stellen Geflüchtete eine vulnerable Gruppe für einen Substanzkonsum dar, die jedoch seltener als andere Gruppen von den Angeboten der Suchthilfe erreicht werden. Ausgehend von diesen Problemlagen soll mit dem Projekt die Verbreitung des Substanzkonsums unter Geflüchteten sowie die Inanspruchnahme der Suchthilfe durch substanzkonsumierende Geflüchtete ermittelt werden. Zur Erreichung dieser Zielsetzungen soll eine repräsentative Erhebung unter Geflüchteten in den jeweils größten Gemeinschaftsunterkünften in den vier Bundesländern NRW, Bayern, Sachsen und Niedersachsen durchgeführt werden. Für eine repräsentative Stichprobe werden 1.617 erwachsene Geflüchtete strukturiert zu ihrem Substanzkonsum befragt, um insgesamt 1.537 Geflüchtete in die Analyse einzubeziehen und gewichtet nach Alter und Geschlecht auszuwerten. Die Befragung erfolgt per Tablet in fünf Sprachen Englisch, Französisch, Arabisch, Farsi und Tigrinya, um die aktuell stärksten Flüchtlingsgruppen zu erreichen. Die Befragung ist so konzipiert, dass Geflüchtete das Tablet entweder selbstständig bedienen können oder bei Bedarf Unterstützung von Dolmetschern erhalten. Mit der Erhebung werden epidemiologische Erkenntnisse erwartet, die für ganz Deutschland gelten. Des Weiteren soll evaluiert werden, ob die vorhandenen Hilfebedarfe der männlichen und weiblichen Geflüchteten mit den Angeboten der Suchthilfe kompatibel sind und welche Barrieren im Zugang zur Suchthilfe bestehen. Dazu findet in jedem der vier Bundesländer eine Fokusgruppe mit den regionalen Flüchtlingsräten und den Leitungen der ausgewählten Flüchtlingsunterkünfte statt. Ausgehend von den Ergebnissen werden Empfehlungen erarbeitet, um den Zugang zur ambulanten Suchthilfe für geflüchtete Männer und Frauen zu erleichtern.
- Zielgruppe des Projekts waren sozial benachteiligte Eltern mit Migrationshintergrund sowie Eltern ohne Migrationshintergrund, die Zigaretten rauchen. Hintergrund der Studie sind Ergebnisse des Deutschen Krebsforschungszentrums, dass insbesondere Kinder aus Familien mit einem niedrigen sozioökonomischen Status durch Passivrauchen gefährdet sind. Hauptziel des „MIRAS-Projektes war es, in einem partizipativen Verfahren geeignete Zugangswege sowie ansprechende Aufklärungsmaßnahmen für die Zielgruppe zu entwickeln. Die Zugangswege und Materialen sollten zudem hinsichtlich ihrer Akzeptanz in der Zielgruppe getestet werden. Das Projekt wurde in Kooperation von dem Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) in Hamburg und FOGS GmbH in Köln durchgeführt. An den Standorten Hamburg und Köln wurden Eltern einbezogen, die keinen Migrationshintergrund bzw. einen türkischen oder russischsprachigen Migrationshintergrund aufweisen. In geschlechtshomogenen Gruppen wurden die Eltern zu ihrem Rauchverhalten und zu gewünschten Aufklärungsmaßnahmen befragt. Zudem wurden Fachkräfte aus verschiedenen Organisationen für Migranten, Eltern, Gesundheit etc. systematisch in die Erarbeitungsprozesse einbezogen. Das Projekt zeigte, dass die partizipative Entwicklung von lebenslagebezogenen kultur- und genderspezifischen Zugangswegen und Aufklärungsmaßnahmen zur Verringerung der Passivrauchbelastung bei Kindern zeitaufwändiger, jedoch höchst effektiver Prozess ist. Nach wiederholten Diskussionen mit Eltern und Fachkräften wurde folgende Maßnahmen entwickelt und deren Akzeptanz erprobt:
- unterschiedliche Formen des Zugangs (persönlich, online über Soziale Medien),
- Aufklärungsmaterialien (Poster, Wissensquiz, kurzer 60-sekündiger Erklärfilm, Webseite in den Sprachen Deutsch, Türkisch und Russisch).
- The project will identify, collect and evaluate models of good practice in drug treatment/intervention in Europe. Based on the elaborated inventory in all member states and a consensus process good practice protocols for key drug treatment/intervention forms as well as for the system level of drug treatment services are presented. The applied methodology is a proven strategy to initiate and facilitate the process of consensus building among experts and establishing guidelines by identifying, analysing and compiling the knowledge on evidence–based drug treatment/intervention approaches. With regard to sustainability the project will formulate recommendations for establishing a platform for guidance for treatment on a European level that serves a continued improvement of drug treatment in the member states. The results of this project can serve as guidance for future improvement in commissioning and provision of substance use treatment and care in the EU-Member States.
Specific objectives are- The inventory of „good practice“ of drug treatment interventions (guideline, reviews, meta-analysis) and their effectiveness in drug treatment (treatment modalities, cost-effectiveness, service-system and relevant cross-cutting issues, e.g. gender/culture/age-specific); in all 25 European member states and two accessing member states;
- Development of „good practice protocols“ for drug treatment in Europe based on consensus conferences with the participation of key experts (guidance for the essential interventions as well as for the system level and cross-cutting issues of drug treatment)
- Pro-actively dissemination of the results to commissioners, service providers and service users a in Europe and presentation of the models in existing databases (e.g. via EMCDDA)
- Proposal for a system of regular exchange and continuous improvement and expansion of protocols of good practice in drug treatment.
Involved partners:- CIAR Hamburg
- TU Dresden
- ITACA Europe, Rome
- IPiN Warsaw
- NAC London
- MUW Vienna
- SoRAD Stockholm
Models of Good Practice in Drug Treatment in Europe (pdf)
Zusammenfassungen: Leitlinien für Interventionen in der Drogenbehandlung
Kurzfassungen (fact sheets) in deutsch, englisch und französisch:
Fact_sheets_treat_deutsch.pdf
Fact_sheets_treat_engl.pdf
Fact_sheets_treat_franz.pdf
Link zum Projekt unter EU Health (Executive Agency for Health and Consumers):
http://ec.europa.eu/eahc/health/highlights1.html - Auswertung der Mortalität in der Methadonsubstitution und der Heroin-gestützten Behandlung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung Zürich (ISGF)
- Die Wirksamkeit der Substitutionsbehandlung Opiatabhängiger ist in einer Vielzahl von Studien nachgewiesen. Gemessen an Wirksamkeitskriterien (u.a. die Retention in der Behandlung, Reduzierung des Konsums weiterer psychotroper Substanzen) zeigt sich dabei in Unabhängigkeit vom Substitutionsmittel eine relative Dosis-Wirkungs-Beziehung. Mittlere und hohe Dosierungen Methadon oder Buprenorphin korrelieren mit einer erhöhten Retention in der Behandlung und einem reduzierten Gebrauch von weiteren psychotropen Substanzen, während niedrige Dosierungen mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines starken Heroinverlangens und einer erhöhten Abbruchrate der Behandlung assoziiert sind.
Aus diesen epidemiologischen Studienergebnissen zu schlussfolgern, dass die Dosierung eines Substitutionsmittels per se auf einem höherem Niveau erfolgen sollte, greift jedoch zu kurz. Die Studien zeigen vielmehr, dass gute therapeutischen Ergebnisse bei Patienten mit höheren Dosierungen vermehrt auftreten, lassen jedoch keinen direkten Rückschluss auf die individuelle Dosierung von Patienten zu, zumal auch nachgewiesen wird, dass ein Teil der Patienten bereits bei niedrigen bis mittleren Dosierungen ausreichend gute therapeutische Effekte zeigen. Anstatt von „hohen“ oder „niedrigen“ Dosierungen zu sprechen, ist daher die richtige Schlussfolgerung, dass für die Erreichung therapeutischer Ziele in der Opiatsubstitution eine individuelle, auf die Bedürfnisse des Patienten ausgerichtete, adäquate Dosierung des Substitutionsmittels notwendig ist.
Die "Opiate Dosage Adequacy Scale" (ODAS) ist ein Instrument zur Beurteilung der Angemessenheit der Methadondosierung in der Opiatsubstitution. Im Rahmen dieses Projektes erfolgt eine Validierung für Buprenorphin. - PATERAS (Hamburgs ProAktive TElefonberatung RAuchen und Schwangerschaft – Säuglingszeit) wird vom Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) der Universität Hamburg in Kooperation mit der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAG) durchgeführt und bietet HamburgerInnen eine proaktive Telefonberatung zur Förderung des Nichtrauchens in der Schwangerschaft und Säuglingszeit an. Weitere Informationen finden Sie unter www.pateras.de (Achtung: die Seite wird nicht länger vom Projektteam betreut). Information für entwöhnungswillige Raucherinnen und Raucher Das Projekt PATERAS ist zum Juni 2009 ausgelaufen. Eine telefonische Beratung kann damit leider nicht mehr geleistet werden. Wenn Sie mit dem Rauchen aufhören möchten, können Sie auf der Internetseite http://www.anbieter-raucherberatung.de/ Anbieter von Raucherberatungen und Tabakentwöhnung in Ihrer Nähe suchen.
- Wirksamkeit von Psychoedukation als supportive Intervention bei substituierten opiatabhängigen Patienten in antiviraler Hepatitis C Therapie. Eine prospektive quasi-randomisierte kontrollierte Studie.
- Forschungsfeld Das Projekt beinhaltet epidemiologische Analysen von Verschreibungsdaten der GKV. Im Mittelpunkt stehen Medikamente mit Abhängigkeitspotential – Benzodiazepine [BZD], Z-Substanzen [ZS], Opioid-Analgetika [OA]) – und Antidepressiva [AD], die hinsichtlich leitlinienabweichender (Langzeit-)Verordnungen sowie möglicher missbräuchlicher Verwendung untersucht werden.Die Zielpopulation stellen alle Personen von 4 norddeutschen Bundesländern (HH, SH, HB, NDS) dar, die aufgrund einer psychischen und/oder körperlichen Symptomatik die genannten Substanzen auf GKV-Rezept erhielten. Projektziele Vorrangiges Ziel des Projektes ist die Gewinnung neuer, umfassender und repräsentativer Erkenntnisse zur Verbreitung und zu Entwicklungstendenzen von Langzeitverordnungen sowie ggf. leitlinienabweichendem Verschreibungsverhalten bei Medikamenten mit Abhängigkeitspotenzial sowie Antidepressiva unter GKV-versicherten Patienten. Ferner geht es um die Identifizierung von Risikogruppen mit auffälligen und riskanten Verschreibungsmustern dieser Substanzen.Neben der langzeitepidemiologischen Analyse sollen im Besonderen die versorgungsrelevanten Phänomene der Niedrigdosisabhängigkeit von BZD/ZS, die missbräuchliche Einnahme von OA sowie die seit vielen Jahren kontinuierliche Ausweitung des AD-Gebrauchs untersucht werden. Methodik Das Projekt basiert auf einem innovativen Analyseansatz von Registerdaten. Es beinhaltet Querschnitts- und Längsschnittanalysen von kassenärztlichen Verschreibungsdaten, die in vier Modulen umgesetzt werden sollen. Modul 1: Trends der Verschreibungen von BZD, ZS, OA und AD in den Jahren 2006-2016 unter Berücksichtigung der Einnahmedauer und Wirkstoffmenge (DDDs). Modul 2: Langzeitgebrauch und Abhängigkeitsmuster von BZD und ZS – Prävalenz und Risikofaktoren. Modul 3: Missbräuchliche Einnahme von Opioid-Analgetika – Entwicklung von Algorithmen zur Identifizierung von Risikogruppen. Modul 4: „Epidemischer“ Gebrauch von Antidepressiva – mögliche Ursachen und Trends bei unterschiedlichen AD-Typen.
- Die von den acht vom BMG geförderten Modellprojekten zu „Sucht im Alter –Sensibilisierung und Qualifizierung von Fachkräften in der Alten- und Suchthilfe“ erarbeiteten Instrumente sowie die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen werden zusammen geführt, aufbereitet und für die Fachöffentlichkeit nutzbar gemacht.
Bei dem auf 15 Monate angelegten Projektvorhaben handelt es sich um eine retrospektive und projektbegleitende Analyse ausgewählter Ergebnisse dieser acht vom BMG geförderten Projekte. Im Mittelpunkt steht die Aufbereitung der von den Projekten erprobten Schulungsmaßnahmen und die Entwicklung von Schulungsmaterialien, die in Form eines Baukastensystems (modulares System) in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden können (z.B. als Unterrichtseinheit an beruflichen Schulen zur Pflegeausbildung oder als Inhouse-Schulung für Pflegekräfte). Begleitend werden Hinweise zur Implementierung und möglichen Schwierigkeiten beschrieben. Darüber hinaus werden die von den Projekten entwickelten Handlungsempfehlungen kritisch analysiert und kommentiert aufbereitet.
Die Ergebnisse sind grundsätzlich für Sucht- und Altenhilfeeinrichtungen sowie Pflegeschulen interessant sein und werden in Form einer Broschüre, als auch als Powerpoint-Foliensätze zur Verfügung gestellt. Die Broschüre enthält Verweise auf die verfügbaren Präsentationen. Beides wird über das Internet frei zu beziehen sein. - Hierbei handelt es sich um eine klinische Studie (plazebokontrolliert) zur Beurteilung der Wirkung eines in Deutschland noch nicht zugelassenen Opiatantagonisten Nalmefene bei der Behandlung der Alkoholabhängigkeit. Rekrutiert werden Personen mit einer leichten bis mäßigen Alkoholabhängigkeit, die bisher noch nicht in Behandlung waren und eine ambulante Behandlung ohne Notwendigkeit einer Abstinenz anstreben.
- Hierbei handelt es sich um eine klinische Studie (Phase III) zur Beurteilung der Wirkung eines Leberdiagnostikums bei alkoholabhängigen Patienten mit einer Leberfunktionsstörung. Dabei handelt es sich um eine synthetische Gallensäure, dessen Clearance nach intravenöser Injektion gemessen wird und die Ergebnisse mit Ultraschall- und Doppleruntersuchungen verglichen werden. Rekrutiert werden alkoholabhängige Patienten mit einer Leberfunktionsstörung im Rahmen der stationären Alkoholentzugsbehandlung.
- Randomized, multicenter, double-blind, placebo-controlled study of the safety and efficacy of 4 dose regimens of SMO.IR, an oral solid formulation of sodium oxybate, in the maintenance of alcohol abstinence in recently abstinent alcohol-dependent patients.
- Hierbei handelt es sich um eine klinische Studie (plazebokontrolliert) zur Beurteilung der Wirkung einer Depot-Injektion von Naltrexon bei der Behandlung der Alkoholabhängigkeit. Der Opiatantagonist Naltrexon reduziert den Suchtdruck, ist jedoch in Deutschland nicht bei der Behandlung der Alkoholabhängigkeit zugelassen. Rekrutiert werden alkoholabhängige Patienten im Rahmen der stationären Alkoholentzugsbehandlung.
- Bei dem Forschungsprojekt handelt es sich um ein innovatives Forschungsvorhaben, da bislang kaum Erkenntnisse zur Prävalenz des Glückspiels unter Inhaftierten vorliegen. Die explorative Studie ist multimethodisch angelegt und primär darauf ausgerichtet, repräsentative Ergebnisse zur Verbreitung einer Glücksspielproblematik unter erwachsenen und jugendlichen Gefangenen zu gewinnen. Die Studie besteht aus den folgenden Modulen:
- Um die Prävalenz problematischen Glücksspiels unter Inhaftierten zu erfassen, findet eine Langzeiterhebung in der Hamburger Untersuchungshaftanstalt statt. Bei insgesamt 2.000 neu aufgenommenen Personen (etwa 60% der Untersuchungshäftlinge) wird ein Screening auf ein potentielles Glücksspielproblem im Rahmen des Zugangsgesprächs durchgeführt. Für das Screening wird der „Lie-Bet-Screen“ verwendet (s.u.).
- Zur Identifikation von Problemkonstellationen im Zusammenhang mit einem problematischen Glücksspielverhalten wird eine stichtagsbezogene Vollerhebung unter den erwachsenen und jugendlichen Strafgefangenen durchgeführt, die sich in den sechs Hamburger Vollzugsanstalten befinden. Bei der Erhebung wird unter anderem untersucht, ob die Spielsucht im Zusammenhang mit der Inhaftierung steht. Basis für die Querschnitterhebung sind die Gefangenen-Personalakten. Als Stichtag für die Aktenanalyse wurde der 8. Dezember 2009 festgelegt.
- Um das Bedingungsgefüge zwischen einem problematischen Glücksspiel, der Delinquenz und der Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe zu explorieren, werden 40 qualitative Interviews mit Gefangenen durchgeführt, bei denen eine Glücksspielproblematik vorliegt.
- Im Rahmen eines 2-jährigen vom BMG geförderten Nachfolgeprojekts zur Heroinstudie wird der langfristige Verlauf der Diamorphinbehandlung bundesweit erfasst und wissenschaftlich ausgewertet. Die Verlaufsdokumentation erlaubt eine systematische Analyse der Behandlungseffekte über längere Zeiträume. Zugleich bilden die Anforderungen der Dokumentation einen Handlungsrahmen, der die Einhaltung von Diagnose-, Untersuchungs- und Durchführungsstandards garantiert, um die sichere Durchführung der heroingestützten Behandlung im Rahmen der rechtlichen Bedingungen und den Anforderungen des BfArM zu gewährleisten. Die Dokumentation der Diamorphinbehandlung erfolgt im 6-monatlichen Abstand sowohl unter Patienten, die die Studienbehandlung des Modellprojekts fortsetzen, als auch für nachträglich neu aufgenommene Patienten. Unten stehend finden Sie zwei Zwischenberichte, die bei den Autoren angefordert werden können:
- Verthein U. & Haasen C. (2008) Qualitätssicherung der Diamorphinbehandlung – Dokumentationsstandards und Monitoring der heroingestützten Behandlung in Deutschland. Erster Zwischenbericht zum Projektbeginn und Auswertungen des 2. Halbjahres 2007. Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg ZIS. Hamburg.
- Verthein U. & Haasen C. (2009) Qualitätssicherung der Diamorphinbehandlung – Dokumentationsstandards und Monitoring der heroingestützten Behandlung in Deutschland. Zweiter Zwischenbericht mit Auswertungen für 2008. Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg ZIS. Hamburg.
- Suchtprobleme der Eltern sind einer der bedeutsamsten Risikofaktoren für Gewalt und Vernachlässigung im Kindesalter. Aus diesem Grund besteht ein dringender Bedarf an spezifischen Instrumenten, die eine pragmatische Einschätzung des Gewaltrisikos bei Eltern mit Substanzmissbrauch in der Routineversorgung erlauben. Auf der Basis einer Meta-Analyse relevanter Risikofaktoren wird ein entsprechendes Screening-Instrument entwickelt, das in Kooperation mit ambulanten Einrichtungen im Hamburger Suchthilfesystem auf seine Einsetzbarkeit in der Praxis überprüft wird. Das Projekt ist Bestandteil des CANSAS-Netzwerkes und findet in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Child Public Health (Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer, PI), und der Abteilung für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf statt (Dr. Silke Pawils).
- Multi-center study on situation of high risk opiate addicts in Europe and policy recommendations for development of treatment
- Die quasi-experimentelle SCALA-Studie vergleicht die Effekte einer kommunalen, breiten Implementierung von alkoholbezogenen Kurzinterventionen in der primärärztlichen Versorgung in drei lateinamerikanischen Städten in Kolumbien, Mexiko und Peru mit drei Vergleichsstädten aus den gleichen Ländern. In den Städten im interventionellen Arm werden die primärärztlichen Versorgungseinrichtungen (PHCUs) während eines 18-monatigen Umsetzungszeitraums in fortlaufend unterstützenden kommunale Maßnahmen zur Implementierung von alkoholbezogenen Kurzinterventionen eingebunden. In den Vergleichsstädten wird die Praxis wie gewohnt auf kommunaler und Einrichtungsebene fortgesetzt und monitoriert. Das primäre Zielkriterium ist der Anteil erwachsener Patienten, bei denen ein Screening (AUDIT C/AUDIT) und ggf. eine Kurzintervention durchgeführt wurde. Neben weiteren Effektmaßen erfolgt eine vollständige Prozessevaluation unter Berücksichtigung möglicher kontextueller, finanzieller und politischer Einflussfaktoren.
Die vierjährige Studie wird im Rahmen des EU-Forschungsprogrammes H2020 gefördert und läuft seit Dezember 2017. - Das gesamte Verkaufspersonal der Lotto-Annahmestellen, in denen die Produkte des staatlich konzessionierten Glücksspielanbieters Lotto Hamburg vertrieben werden, muss - im Einklang mit dem Glücksspielstaatsvertrag und dem entsprechenden Hamburgischen Ausführungsgesetz - zum Spieler- und Jugendschutz geschult werden. Diese Schulungen werden vom ZIS in Form von Basis- und Aufbauschulungen durchgeführt. Die Effekte einzelner spieler- und jugendschützender Maßnahmen Lotto Hamburgs werden durch wiederkehrende, aneinander anschließende Befragungen des Annahmestellenpersonals untersucht und dem Glücksspielanbieter unter dem Blickwinkel der Verbesserung des Sozialkonzeptes dargelegt. Das Spielverhalten der Online-Kunden/innen samt ihrer Beurteilung einzelner Maßnahmen des Online-Sozialkonzeptes von Lotto Hamburg wird ebenfalls mittels online Befragung untersucht. Auch diese Ergebnisse werden dem Auftraggeber unter dem Blickwinkel der Verbesserung des Sozialkonzeptes dargelegt.
- Hintergrund
Die Substitutionsbehandlung mit Opioiden hat sich in Deutschland seit Mitte der 90er Jahre als Standardbehandlung der Opiatabhängigkeit etabliert. Nach stark zunehmender Verbreitung in den 2000er Jahren haben sich die Patientenzahlen seit 2009 bundesweit auf Werte im oberen 70.000er-Bereich stabilisiert. Erfahrungen mit Levomethadon (80er Jahre), racemischem d,l-Methadon (1994) Buprenorphin (2000) liegen in Deutschland seit vielen Jahren vor. Intravenöses Diamorphin wurde 2009 gesetzlich erlaubt und 2010 für die Substitutionsbehandlung (für so genannte Schwerstabhängige) kassenärztlich zugelassen Seit Anfang 2015 steht mit dem retardierten oralen Morphin (Substitol®) eine weitere, in Kapselform vorliegende Substanz für die Substitutionsbehandlung Opiatabhängiger zur Verfügung. Orales Morphin wird insbesondere in Österreich schon seit vielen Jahren in der Substitutionsbehandlung Opiatabhängiger verwendet. Jedoch sind dessen Wirkungen bzw. Vorteile im Vergleich zu Methadon kaum wissenschaftlich evaluiert worden. Zielsetzung
Die prospektive nicht-interventionelle Studie hat zum Ziel, den Einsatz von oralem retardiertem Morphin hinsichtlich seiner Wirkungen und Sicherheit unter Routineversorgungsbedingungen zu evaluieren. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, ob sich unter den mit Morphin behandelten Patienten ähnliche positive Veränderungen zeigen, wie sie aus den Substitutionsbehandlungen mit (Levo-)Methadon oder Buprenorphin bekannt sind. Dabei geht es im Einzelnen um die Kriterien 12-Monats-Haltequote, illegaler Drogenkonsum, somatischer Gesundheitszustand, psychische Symptomatik, Lebensqualität, Entzugssymptomatik, Heroin-Craving und Behandlungszufriedenheit. Mögliche Nebenwirkungen werden ärztlich beurteilt und im Rahmen der Dokumentation unerwünschter Ereignisse (UE) und unerwünschter Arzneimittelwirkungen (UAW) erfasst.
Design
Die Studie wird in bundesdeutschen Arztpraxen und Substitutionsambulanzen durchgeführt. Es sollen 200 opioidabhängige Patienten rekrutiert werden, die bereits mit anderen Substitutionsmedikamenten behandelt werden und bei denen eine Entscheidung, auf retardiertes Morphin zu wechseln, gefallen ist. Studienteilnehmer werden über einen Zeitraum von 12 Monaten zu Baseline sowie weiteren vier Erhebungszeitpunkten (nach 1, 3, 6 und 12 Monaten) befragt sowie deren Behandlungsverlauf ärztlich dokumentiert. Methode
- Erhebung des Ausmaßes des Suchtproblems in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen sowie deren Konzepte im Umgang mit den suchtkranken Bewohnern/ zu Pflegenden und des Hilfebedarfs
- Repräsentative Befragung der Altenpflegeeinrichtungen in Deutschland
Unten stehend finden Sie die Downloadlink zu dem Abschlussbericht im PDF-Format. Kuhn S., Haasen C. (2009) Repräsentative Erhebung zum Umgang mit suchtmittelabhängigen älteren Menschen in stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen. Abschlussbericht. Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg ZIS. Hamburg.- Bei dem auf 15 Monate angelegten Projektvorhaben handelt es sich um eine retrospektive und projektbegleitende Analyse ausgewählter Ergebnisse der acht vom BMG geförderten Modellprojekte zu „Sucht im Alter –Sensibilisierung und Qualifizierung von Fachkräften in der Alten- und Suchthilfe“. Im Mittelpunkt dieser Analyse steht die Aufbereitung der von den Projekten erprobten Schulungsmaßnahmen und die Entwicklung von Schulungsmaterialien, die in Form eines Baukastensystems (modulares System) in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden können (z.B. als Unterrichtseinheit an beruflichen Schulen zur Pflegeausbildung oder als Inhouse-Schulung für Pflegekräfte). Begleitend werden Hinweise zur Implementierung und möglichen Schwierigkeiten beschrieben. Darüber hinaus werden die von den Projekten entwickelten Handlungsempfehlungen kritisch analysiert und kommentiert aufbereitet. Ergebnisse des Projektes können unter www.alter-sucht-pflege.de abgerufen werden.
- In den westlichen Ländern stehen die meisten Suizide und Suizidversuche im Kontext von psychischen Störungen, an oberster Stelle stehen affektive Störungen, Schizophrenien und Suchterkrankungen. Fachkräfte der Suchthilfe sind vielfach die einzigen Personen, mit denen Betroffene noch stabile vertrauensvolle Beziehungen pflegen und die prädestiniert sind, Warnzeichen zu erkennen und zu intervenieren. Inwieweit Fachkräfte aus unterschiedlichen Settings des Suchthilfesystems, denen für die Suizidprävention bei Suchtkranken eine besondere Rolle zukommt, für diese Thematik sensibilisiert sind, wurde bislang nicht untersucht. Das Modellprojekt und Forschungsvorhaben verfolgt das Ziel, zunächst über eine Bedarfsanalyse Kenntnisse, Erfahrungen und Fortbildungsbedarfe im suchtbezogenen Hilfesystem hinsichtlich des Erkennens von Suizidalität und geeigneten Interventionen zu ermitteln. Im Anschluss sollen passgenaue webbasierte Trainings (WBTs) nach aktuellen mediendidaktischen Standards erstellt werden. Eine Online-Vernetzungsplattform wird eingerichtet, über die sich Teilnehmende aus unterschiedlichen Settings während der WBTs kennenlernen und Aufgaben gemeinsam bearbeiten können. Der Entwicklungsverlauf wird formativ begleitet. Im Rahmen der Evaluation erfolgen Datenerhebungen vor, während und nach Abschluss der Schulungen. Eine Nachbefragung der teilnehmenden Fachkräfte zur praktischen Anwendbarkeit des Erlernten und zum Fortbestand und wahrgenommenen Wert der entstandenen Vernetzungen erfolgt nach 12 Monaten.
- no description
- Development and implementation of a therapeutic continuum for drug addiction services, within the framework of the Mental Health Services, Ministry of Health, Pepublic of Cyprus
- The Overall Project Objective:
To contribute to Romania's alignment to the European Drug policies, hence to build the premises for the decreasing of the drug supply and drug demand in Romania
The Project Purpose:
To enhance the development of integrated management systems within the growing stakeholders' networks involved in the application of anti drug policies in Romania Projects Components:- National Anti-Drug Agency's Institutional development plan elaborated
- Counties strategic plans developed and implemented in pilot counties
- Integrated management information system (IMIS) developed and implemented in pilot counties
- Increasing the human resources capacity building in management and coordination knowledge and skills, in drug addiction care, in project management, National Development Planning and EU Structural Funds Programming, in performing qualitative and quantitative studies regarding epidemiological key indicators and core indicators, in strategic drug supply data analysis and statistics, in developing and providing advanced trainings on drug addiction
- The National Anti-Drug Agency's Communication strategy consisting in both internal and external communication plans developed and implemented
- Enhancing the integration and quality of services delivered by Drug Prevention, Evaluation and Counselling Centres and other specialised services providers into community
Projekt leader: Mrs Doris Sarrazin, LWL
Resident twinning advisor: Marcus-Sebastian Martens - Amphetamine type stimulants (ATS), such as amphetamine, methamphetamine and MDMA, are one of the most commonly used drugs in Europe. However there is limited evidence available on what shapes the course of individual drug use over time, although the theoretical evidence base suggests the influence of a range of factors, including individual differences, social dynamics and environment/culture. This project aims to examine pathways of drug use among users of illicit stimulants in Germany, the UK, the Netherlands, Poland and the Czech Republic. The project will explore why some individuals exposed to ATS do not start to consume, some users manage to keep their stimulant consumption on a comparatively controlled level and/or stop consumption altogether, while others switch to risky consumption patterns and/or develop dependency. The study will be sequential, comprising two core Modules. Module 1 will use qualitative methods (semi-structured interviews with n=270 participants) to explore individual experiences of, and perspectives on, dynamics of change in stimulant consumption patterns. Module 2 will use quantitative methods (structured questionnaires with n = 2000 respondents) to validate and enhance the generalisability of the interview findings. Recruitment of different types of stimulant user, ex-user and non-user will be realized via modified snowball-sampling using dependent ATS users who are in treatment as seeds. By examining different types of stimulant users (including ex-users and non-users) information will be generated which will be important for universal prevention (targeting general populations), selective prevention (focussing vulnerable groups) and indicated prevention (aiming at vulnerable groups) as well as for tailored treatment options for ATS user. Involved European partners
- Institute of Health and Society, Newcastle University (UNEW), United Kingdom
- The Academy of Special Education, Warsaw (APS), Poland
- De Regenboog Groep (RG), the Netherlands
- Office of the Government of the Czech Republic (OGCR) / Department of Addictology,1st Faculty of Medicine, Charles University Prague, Czech Republic
- Fortschreibung des Sozialkonzeptes unter Berücksichtigung der geänderten gesetzlichen Anforderungen und aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse Kontinuierliche fachliche Beratung bei der Umsetzung des Sozialkonzeptes Evaluation des Sozialkonzeptes Wissenschaftliche Beratung zum spielerschützenden Einsatz von Out-of-Home-Displays (elektronisch gesteuerte Flachbildschirme), die von der DKLB in den Lotto-Annahmestellen eingesetzt werden Publikation: Kalke J. & Schütze C. Evaluation des Sozialkonzeptes einer Lotteriegesellschaft: Methodik und ausgewählte Ergebnisse. Zeitschrift für Wett- und Glücksspielrecht 2018; 13 (2): 105-108
- Drogenabhängige Personen nehmen nur in geringem Umfang Selbsthilfeangebote wahr. Passende Angebote müssen offensichtlich noch stärker als bei anderen Personengruppen zielgruppenorientiert sein und anfänglich als Unterstützungsgruppen durchgeführt werden. Eine Personengruppe, die spezifische Angebote benötigt, stellen Personen mit traumatischen Erfahrungen dar. Während außerhalb des Suchthilfesystems inzwischen Konzepte entwickelt wurden, die traumatisierte Menschen darin unterstützen, spezifische Selbsthilfeinitiativen zu entwickeln und zu nutzen, existieren trotz der hohen Zahl Betroffener bislang keine Initiativen im Suchtbereich. Im Rahmen des Projektes, das am Arbeitsbereich Sucht der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie angesiedelten ist, wird ein spezifisches Konzept für diese Personengruppe entwickelt, traumaspezifische Selbsthilfegruppen für Abhängige von illegalen Drogen in Hamburg initiiert, begleitet und evaluiert.
- In Österreich lagen bisher kaum empirische Erkenntnisse über die Glücksspielteilnahme und -probleme der Bevölkerung sowie spezieller Spielergruppen vor. Deshalb wurde in den Jahren 2009 bis 2011 eine mehrmodulare Studie durchgeführt, in der die Allgemeinbevölkerung, ExpertInnen, SpielerInnen sowie das Personal von Glücksspielanbietern befragt worden sind. Auf der Grundlage dieser empirischen Ergebnisse können Empfehlungen für verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen für das Glücksspielwesen in Österreich formuliert werden.
Zuwendungsgeber und Initiator der Studie ist die Österreichische ARGE Suchtvorbeugung, bei ihr lag auch die Projektleitung. Gefördert wurde die Untersuchung von den Österreichischen Lotterien.
Wichtige Ergebnisse der Studie
Repräsentative Befragung der österreichischen Bevölkerung
• 42 % der österreicherischen Bevölkerung (14 bis 65 Jahre) haben innerhalb der zurückliegenden 12 Monate an Glücksspielen teilgenommen. Am häufigsten werden Lotterieprodukte erworben. Klassische Kasinospiele, Sportwetten und Glücksspielautomaten werden überdurchschnittlich häufig von Männern, der Altersgruppe der 18- bis 35-Jährigen, Personen mit Pflichtschulabschluss und Arbeitslosen nachgefragt.
• Die Spielteilnahme unterscheidet sich in den einzelnen Bundesländern kaum. In Wien liegt der Anteil der AutomatenspielerInnen (außerhalb der Kasinos) jedoch bemerkenswert höher als in den anderen Landesteilen (2,8 % gegenüber 0,1 bis 1,4 %).
• Insgesamt weisen bezogen auf das letzte Jahr 0,4 % der Befragten ein problematisches und 0,7 % ein pathologisches Spielverhalten nach DSM-IV auf (das sind insgesamt etwa 64.000 Personen). Unter den SpielerInnen betragen die entsprechenden Prävalenzen 1,0 % bzw. 1,6 %.
• Von überdurchschnittlich hohen Problemprävalenzen sind die 18- bis 35-Jährigen, Personen mit Pflichtschulabschluss, Arbeitslose, gering Verdienende und SpielerInnen mit häufiger Spielteilnahme und hohem Geldeinsatz betroffen. Zudem weisen Personen mit Migrationshintergrund sowie Befragte, in deren Familien aktuell glücksspielbezogene Probleme bestehen, ein erhöhtes Risiko auf, selbst Spielprobleme zu entwickeln.
• Das größte Gefährdungspotential der in Österreich angebotenen Glücksspiele besitzen die Glücksspielautomaten. Die Prävalenz problematischen und pathologischen Spielens ist bezüglich dieser Spielart mit Abstand am höchsten. Es folgen die Sportwetten und schon mit deutlichem Abstand die klassischen Kasinospiele. Die geringsten Anteile finden sich bei den Lotterien.
• Im Rahmen der Repräsentativerhebung ist auch die Zustimmung zu einer Vielzahl möglicher Spielerschutzmaßnahmen erfragt worden. Der generellen Festsetzung des Mindestalters von 18 Jahren für die Glücksspielteilnahme stimmen neun von zehn ÖsterreicherInnen zu. Etwa zwei Drittel befürworten eine Reduzierung glücksspielbezogener Werbung sowie die Implementierung von technischen Zugangsschranken beim Onlineglücksspiel. Auf überwiegende Ablehnung stoßen hingegen ein Verbot von Jackpots sowie die zeitliche Verlegung der Ziehung der Lottozahlen in die Abendstunden.
Befragung von SpielerInnen terrestrischer Glücksspiel- und Wettangebote
• Der höchste Anteil von pathologischen SpielerInnen (nach DSM-IV) findet sich unter den NutzerInnen des Automatenspiels in der Spielhalle (47 %), gefolgt von den SportwetterInnen (20 %), den klassischen KasinospielerInnen (17 %) und den AutomatenspielerInnen im Kasino (15 %). Ein problematisches Spielverhalten wurde für 19 % der AutomatenspielerInnen außerhalb des Kasinos, 17 % der SpielerInnen des klassischen Lebendspiels im Kasino, 15 % der AutomatenspielerInnen im Kasino und 10 % der SportwetterInnen erhoben.
• Unabhängig von der Spielart sind die Anteile arbeitsloser SpielerInnen in den Gruppen mit pathologischem Spielverhalten immer höher als in den Gruppen der unproblematischen SpielerInnen. So geben beispielsweise 16 % der pathologischen SpielerInnen klassischer Kasinospiele an, arbeitslos zu sein; bei den unproblematischen KasinospielerInnen liegt der entsprechende Anteil bei 1 %.
• Viele mögliche Präventionsmaßnahmen stoßen in den verschiedenen SpielerInnengruppen nur auf eine geringe Akzeptanz, wie z. B. das Verbot von Jackpots, das Verbot der Stopptaste an Spielautomaten oder die Reduzierung der Spielangebote. Hohe Zustimmung hingegen gibt es zu Maßnahmen des Jugendschutzes wie ein Mindestalter für die Spielteilnahme von 18 Jahren oder Alterskontrollen durch das Anbieterpersonal.
Befragung von OnlineglücksspielerInnen und OnlinesportwetterInnen
• 11 % der OnlinespielerInnen erfüllen ausschließlich eines der beiden Kriterien des Lie/Bet-Screens und sind demnach als zumindest gefährdet anzusehen. Von einem Spielproblem im engeren Sinne (beide Lie/Bet-Kriterien erfüllt) sind 5 % betroffen. Die Anteile bei den SportwetterInnen liegen jeweils auf einem ähnlich hohen Niveau.
• Besonders hohe Problemprävalenzen zeigen sich bei den 18- bis 35-Jährigen, Arbeitslosen, Spieler- und WetterInnen mit hohen Geldeinsätzen, jenen mit häufigen Änderungen der selbst gesetzten Limits für Geldeinsatz und Spielzeit sowie jemals gesperrten Befragten.
Befragung des Personals der Glücksspielanbieter
• Das Personal der Glücksspielanbieter (Lotto-Toto-Annahmestellen, Instant-Vertriebsstellen, Kasinos, WINWIN) schätzt den Kenntnisstand der Bevölkerung zu den Gefahren des Glücksspiels wie Verschuldung und Sucht als eher schlecht ein.
• Jugendschutzbestimmungen besitzen beim befragten Personal die höchste Akzeptanz. Das gilt für ein Spielverbot für Minderjährige genauso wie für die Durchführung von Alterskontrollen. Abgelehnt werden dagegen Maßnahmen der Angebotsreduzierung, wie die Einschränkung des Spielangebots und seiner Werbung oder ein Verbot von Jackpots.
• Die MitarbeiterInnen der Kasinos und WINWIN (elektronische Spielautomaten) schätzen den Anteil von ProblemspielerInnen in ihren Spielstätten auf 14 % bzw. 18 %. Bei den Lotto-Annahmestellen und Instant-Vertriebsstellen beträgt der entsprechende Anteil dagegen etwa 0,5 %.
Empfehlungen für die Glücksspielsucht-Prävention (Auszug)
Implementierung eines umfassenden Spielerschutzes bei den Glücksspielautomaten
1. Die Spielstruktur der Automaten ist – unabhängig von ihrer Spielstätte – so zu gestalten, dass ein Maximum an technischem Spielerschutz vorhanden ist. Im Einzelnen bedeutet dies eine lange Spieldauer, niedrige Einsatz- und Verlustlimits, Spielpausen, ein Verbot der Stopptaste sowie ein Verbot überzufällig häufiger Fast-Gewinne. Die Glücksspielautomaten sollten ferner elektronische Warnhinweise einblenden.
2. Das Aufsichtspersonal ist intensiv zu den Themen „Glücksspielsucht“, „Hilfesystem“, „Erkennen von und Umgang mit ProblemspielerInnen“ zu schulen.
3. Es sollte eine namentliche Registrierung für alle BesucherInnen von Spielstätten geben, in denen Glücksspielautomaten stehen.
4. Es ist ein miteinander vernetztes Sperrsystem für alle Spielstätten aufzubauen, in denen Glücksspielautomaten stehen.
Einheitlicher Jugendschutz
1. Es sollte ein Verbot der Teilnahme Minderjähriger an jeglichen Glücksspielen eingeführt werden. Das umfasst auch die Sportwetten.
2. Ein Verbot von Glücksspielwerbung, die sich speziell an Jugendliche richtet, ist anzustreben.
3. Es sollten strenge Alterskontrollen in allen Spielstätten – von der Lotto-Toto-Annahmenstelle bis hin zur Spielhalle – durchgeführt werden.
4. Eine systematische Glücksspielsuchtprävention ist an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen zu verankern. Diese sollte alters- und zielgruppenspezifisch ausgerichtet sein und eine Mischung aus Informationsvermittlung und Förderung von Lebenskompetenzen darstellen.
Sportwetten: Zuordnung zu den Glücksspielen und Implementierung eines umfassenden Spielerschutzes
1. Für die an den Sportwetten teilnehmenden Personen sollte die Möglichkeit bestehen, sich selbst für die Teilnahme am Wettbetrieb aller österreichischen Sportwettenanbieter sperren zu lassen. Auch eine Sperrmöglichkeit durch die Anbieter sollte implementiert werden. Eine Vernetzung dieser Sperrdatei mit dem Sperrsystem der Kasinos und Spielhallen wird empfohlen.
2. Es sollten Alterskontrollen zur Durchsetzung bestehender bzw. noch zu implementierender Jugendschutzregelungen eingeführt werden.
3. Die Sportwetten sollten strukturell so gestaltet werden, dass Verlustgrenzen festgesetzt und Gewinnquoten begrenzt werden.
4. Das Aufsichtspersonal in Wettbüros sollte intensiv zu den Themen „Glücksspielsucht“, „Hilfesystem“ und dem „Erkennen von und Umgang mit ProblemspielerInnen“ geschult werden.
Weitere Empfehlungen
1. Intensivierung des Spielerschutzes beim Onlineglücksspiel.
2. Bessere Aufklärung der Bevölkerung zu den Risiken des Glücksspiels.
3. Initiierung von wissenschaftlichen Pilotprojekten (z.B. zu speziellen Problemgruppen oder Früherkennungsinstrumenten).